Serm. Station im Garten eines Wohnhauses erfasst den Lärmpegel jedes Überflugs ab 60 Dezibel (A)
Seit Mittwoch vergangener Woche wird im Dorf der Fluglärm gemessen. Im Garten einer Familie an der Straße Zum Bockekamp ist eine von zwei mobilen Messstationen des Düsseldorfer Flughafens aufgestellt. Sie hält den genauen Lärmpegel jedes Überflugs ab 60 Dezibel (A) Lautstärke fest.
Bündelung der Flüge stört
Norbert Broda (SPD), Nachbar der Gartenbesitzer und Bezirksvertreter, hatte sich dafür eingesetzt (wir berichteten), nachdem ihn Beschwerden von Anwohnern erreicht hatten. Vor allem die Bündelung der Abflüge vom Flughafen im benachbarten Lohausen, also zehn Flüge in einer Stunde, wird im Dorf als sehr störend empfunden, weil in dieser Zeit praktisch ständig eine Maschine über Serm in der Luft ist.
„Die Messstation ist so aufgestellt“, berichtet Flughafen-Sprecherin Verena Wefers, „dass möglichst wenige Störgeräusche mit erfasst werden.“ Die Wahl des Standortes für die Messungen sei mit der Stadt abgestimmt.
Wie lange gemessen wird, das hängt vor allem vom Wetter ab. Denn die nördliche Abflugroute zwischen Mündelheim und Serm kann nur bei Westwind genutzt werden. Sollte vorübergehend Ostwind auftreten, müsste pausiert werden. „Es wird so lange gemessen, bis aussagekräftige Daten vorliegen“, sagt die Sprecherin.
Die Daten werden nach Abschluss der Messungen der Fluglärmkommission des Flughafens, in der auch die Stadt Duisburg vertreten ist, vorgestellt. Es werden nur die Lärmereignisse am Boden erfasst, erklärt Flughafen-Sprecherin Wefers. Zusätzliche Informationen über Flughöhe und Geschwindigkeit der jeweiligen Maschinen könnten aber bei der Deutschen Flug-Sicherung angefordert werden. Sie erfasst diese Daten für jede einzelne Maschine, die in Düsseldorf startet.
Etwas mehr als zehn Prozent aller Abflüge gehen bei Westwind über dem Duisburger Süden und Friemersheim hoch. Und von dort gibt es seit einiger Zeit wieder Kritik am Fluglärm.