Huckingen. Sie leiden ganz schön durch die teilweise Sperrung der parallel verlaufenden Düsseldorfer Landstraße, die Anwohner der Raiffeisenstraße. Dass die Umleitung „problem“ funktioniere, wie die Stadt feststellt, halten wie für ein Gerücht. Denn zur Hauptverkehrszeit gehe auf der größtenteils nur einspurig befahrbaren Wohnstraße nichts mehr.
Die Umleitung angesichts der Sperrung der Düsseldorfer Landstraße verlaufe „problemlos“, diese Feststellung der Stadt in unserer Donnerstag-Ausgabe ist bei vielen Anwohnern der Raiffeisenstraße nicht gut angekommen. „Relativ problemlos“ hatte es – genau genommen – in der Pressemitteilung der Stadt dazu geheißen.
Aber selbst das würden Anwohner wie Iris Roßkothen von Haus Nummer 148 und Rolf Tilch von Nummer 166 nicht akzeptieren. „Die rasen hier mit Lkw durch“, sagt Iris Roßkothen. „Da bekommt man den Vogel gezeigt, weil man in Ruhe aus- und einparken will.“
Verkehrsberuhigte Wohnstraße
Die schmale, verkehrsberuhigt angelegte Wohnstraße ist zur Durchgangsstraße geworden. Dabei ist sie länger als auf streckenweise vielleicht 100 Metern nicht zwei spurig befahrbar. Entweder bilden parkende Pkw ein Hindernis oder die Fahrbahn ist künstlich verengt worden.
„Wir haben plötzlich Verkehr wie auf der Sittardsberger Allee“, sagt Rolf Tilch. Jedenfalls zur Hauptverkehrszeit morgens und abends. „Phasenweise geht gar nichts mehr“, hat Tilch festgestellt. Vor allem, wenn größere Fahrzeuge, Transporter etwa, mit im Spiel sind. Unweit von Tilchs Haus gibt es einen künstlichen Engpass. Zusätzlich versperren Sträucher den Autofahrern die Sicht.
Stillstand am Engpass
In Abständen eines Ampel-Intervalls kommen Autos aus Richtung Steinhof/E-Center herangekurvt. Immer dann, wenn es Gegenverkehr gibt, wird es eng, müssen die Autofahrer der einen oder der anderen Seite auf den Gehweg ausweichen. Gerade streift ein Transporter mit seinen Felgen den Bordstein. Am eigentlichen Engpass ist Stillstand angesagt, bis sich alle durchgewurschtelt haben.
Auf der Straße reiht sich aber ein Engpass an den nächsten. „Die Rettungswagen kommen nicht mehr durch“, sagt Iris Roßkothen. Dafür hat sie einen Lkw mit Rohren für die Hüttenwerke Krupp-Mannesmann vor ihrem Haus beobachtet. „Was hat der hier zu suchen?“, fragt sie.
Besucherverkehr vom Krankenhaus
Freilich kann man der Stadt nicht den Vorwurf machen, die Raiffeisenstraße als offizielle Umleitung ausgeschildert zu haben. Als solche ist am Ortseingang von Huckingen die Straße „Am Heidberg“ ausgewiesen. Ob es bloß daran liegt, dass die Raiffeisenstraße auf dem entsprechenden Schild der Stadt als einzige weitere Seitenstraße mit Namen versehen ist, ist auch fraglich. „Der ganze Besucherverkehr vom Krankenhaus fährt hier nach Norden“, hat ein Anwohner beobachtet, der nicht genannt werden möchte. In der Tat sind es etwa zur Hälfte Fahrzeuge mit auswärtigen Kennzeichen, MO, WES, BOR etwa.
Für Rolf Tilch hängt das damit zusammen, dass die Raiffeisenstraße keine Anwohnerstraße mehr ist. „Wegen des Steinhof-Reserveparkplatzes Im Ährenfeld hat man diese Schilder vor Jahren abgebaut.“, weiß er.