Rahm.

„Wäsche-, Körper- und Zimmerpflege sind für viele Bewohner anfangs ein Riesenproblem“, sagt Elke Schernus-Schulz, die Leiterin der Einrichtung „Maria in der Drucht“. Die Hilfe ist also sehr ar­beitsintensiv. Da gebe es Bewohner, die anfangs duschen würden, ohne sich auszuziehen.

Fünf bis zehn Zu- und Abgänge gibt es im Jahr. „Manche Bewohner werden ihr Leben lang in einem Heim wohnen müssen und warten hier auf einen freien Platz“, sagt die Sozialpädagogin, die vor elf Jahren die Leitung der Reha-Einrichtung übernahm. Zuvor hatte sie in Gelsenkirchen eine Tagesstätte für psychisch Kranke geleitet.

„Aggressivität ist ein Thema“, räumt sie ein, auch Gewalt gegen Personen. „Wir müssen es aushalten.“ Aber der letzte Selbstmordversuch liege drei Jahre zurück. Weglaufen komme auch vor. Das Taschengeld reiche für eine Fahrkarte. Dann hole man die Bewohner meist mit Hilfe der Bahnhofsmission zurück. „Wir müssen manchmal auch pädagogisch ar­beiten“, sagt die Leiterin, müssen Werte vermitteln und Regeln setzen.

Bei dieser Arbeit motiviere, dass es immer wieder Fortschritte gebe: „Wenn jemand völlig verwahrlost zu uns kam und jetzt in unserer Außenwohngruppe leben und eine Ausbildung beginnen kann.“ Das sei schon beachtlich. Und es fange mit ganz kleinen Erfolgen wie regelmäßigem Aufstehen morgens an.

Zwei Millionen Euro kostet der Betrieb der Reha-Einrichtung im Jahr. Jeder der 40 Plätze schlage mit monatlich 4000 Euro zu Buche, so Schernus-Schulz. Die Kosten dieser so genannten Eingliederungshilfe übernehmen der Landschaftsverband Rheinland (LVR) oder die städtischen Jugendämter. Die Bewohner kommen aus der ganzen Region. Die Mehrzahl hat noch Kontakt zu ihren Familien.