Süd. Seit Jahren waren bei den Grundschulen in Duisburg-Süd Schließung und Rückbau angesagt. Ungelsheim und Hüttenheim wurden aufgegeben. Die Standorte Lüderitzallee in Buchholz und Am Lindentor in Serm sind nur durch Kooperationen mit Nachbarschulen, so genannte Schulverbünde, zu halten. Schulrätin Sylvia Schulte sieht jetzt Licht am Ende des Tunnels.
Stark in Bewegung war die Grundschul-Landschaft im Bezirk Süd in den letzten Jahren. Wenn am 1. August die beiden Grundschulen Im Reimel (Mündelheim) und Am Lindentor (Serm) den zweiten Schulverbund im Bezirk bilden (zwei Schulen unter gemeinsamer Leitung), dann ist nach Einschätzung von Schulrätin Sylvia Schulte wieder mit mehr Stabilität bei den Grundschulen zu rechnen.
Sinkende Schülerzahlen führten zunächst zur Schließung der Schule an der Nordhäuser Straße in Ungelsheim, einer Filiale der Grundschule Am Lindentor. Dann wurde die benachbarte Grundschule Schulz-Knaudt-Straße in Hüttenheim aufgegeben.
Zwei Schulen geschlossen
In beiden Fällen gab Schulte den Anstoß, indem sie bei Unterschreiten der nötigen Zahl von Mindestanmeldungen verfügte, dass dort keine Eingangsklassen mehr gebildet werden durften. Die Stadt Duisburg ließ die Schulen daraufhin auslaufen. Weil auch die Buchholzer Grundschule Lüderitzallee nur noch eine Eingangsklasse bilden kann, bildet sie schon länger einen Schulverbund mit der größeren Schule Lauenburger Allee in Großenbaum.
Durch diese Veränderungen hat sich die Huckinger Grundschule Albert-Schweitzer-Straße mit 101 neuen Erstklässlern zur größten Grundschule im Süden gemausert. Denn der Großteil der Schüler aus Hüttenheim und Ungelsheim wird seit den Schließungen dort eingeschult. Den Rang als größte Grundschule nahm sie der Buchholzer Gemeinschaftsgrundschule Böhmer Straße ab.
Zweiter Schulverbund
Durch den Schulverbund mit Mündelheim ist sichergestellt, dass der Standort Serm langfristig mit jeweils einer Klasse pro Jahrgang, also einzügig, fortgeführt wird.
Schulrätin Sylvia Schulte hat aber auch keine Sorgen, dass die Grundschule Hermann-Grothe-Straße in Bissingheim weiterhin zwei Parallelklassen je Jahrgang bilden kann. Dabei gab es dort im März nur 28 Anmeldungen. Erst bei 30 Schülern konnte die Eingangsklasse geteilt werden. Das ist wichtig für das Überleben des dortigen Montessori-Zweiges. „Wir haben am Ende 31 Anmeldungen gehabt und so konnten wir zwei Klassen bilden“, sagt Schulte. Sie geht davon aus, dass der Bissingheimer Montessori-Zweig künftig verstärkt Zulauf aus Stadtmitte bekommt. „Sein Aufbau über alle vier Jahrgänge ist abgeschlossen und davon hängt für viele Eltern die Akzeptanz ab“, sagt Schulte. Überdies sei das Montessori-Konzept besonders gut für die Einbindung behinderter Schüler, also für die Inklusion, geeignet. „Ich sehe jedenfalls bei den Grundschulen im Süden vorerst keinen Handlungsbedarf mehr.“