Buchholz. . Sie ist mittlerweile im Duisburger Süden fest etabliert, die Schulmaterialkammer im Caritascentrum Süd in Buchholz. Seit fünf Jahren gibt es sie. Im August gibt sie wieder Materialien für den Schulbeginn aus. Ihre Organisatoren freuen sich nicht nur über Geld-, sondern auch über Sachspenden - so jetzt von Schülerinnen des Hildegardis-Gymnasiums.

Ein halbes Jahr lang haben Schülerinnen der Klasse 6b vom Hildegardis-Gymnasium bei ihren Schulkameradinnen fleißig gut erhaltene Schulranzen und Mäppchen, neue Hefte, Stifte, Hausaufgabenhefte und Radiergummis gesammelt – eben alles, was ein Schulkind so braucht. Zusammen mit einer Spende von knapp 300 Euro haben die Teenager jetzt die Sachen an die Schulmaterialkammer der Pfarrei St. Judas Thaddäus im Caritascentrum Süd übergeben.

Erzählungen hinterließen Eindruck

„Wir hatten im Unterricht das Thema Lebensbedingungen in Deutschland und Bedürfnisse von Kindern“, sagt Gabi Küpper, die Politiklehrerin der Klasse 6b. „Da kam Ann-Kathrin Ternes, eine Schülerin der 6b, auf die Idee, dass ihre Oma von der Arbeit in der Schulmaterialkammer berichten könnte.“

Die Erzählungen von Ute Horsten hinterließen bei den Schülerinnen einen so bleibenden Eindruck, dass sie selbst etwas tun wollten. Schnell entstand die Idee, einen Kuchenverkauf zu organisieren und Flyer mit dem Spendenaufruf an die Mitschüler zu verteilen. „Es hat unglaublich Spaß gemacht, etwas auf die Beine zu stellen, womit wir anderen Kindern helfen können“, erzählt Ann-Kathrin Ternes von den Aktionen.

Start im Duisburger Norden

Die Schulmaterialkammer im Caritaszentrum Süd an der Sittardsberger Alle 32 gibt es seit fünf Jahren. Sie ging zwei Jahre nach der in Duisburg-Nord und ein Jahr nach der Schulmaterialkammer in Stadtmitte an den Start. „Wir hatten damals gedacht, dass der Bedarf im Süden nicht so groß sein würde“, sagt Horst Ambaum vom Caritascentrum Süd. „Dann kam der Anruf aus Mitte, dass viele Familien aus dem Süden kommen würden. Also haben wir ein Jahr später hier eröffnet.“

Über das Jahr verteilt finden laut Ambaum Ausgaben an rund 400 Familien statt. Von der Erstausstattung bis zum benötigten Material für das neue Schuljahr. Die neuen I-Dötzchen werden in der letzten Ferienwoche sogar mit einem neuen Schulranzen ausgestattet.

10 000 Euro benötigt

Die Schulmaterialkammer Süd finanziert sich hauptsächlich über finanzielle Spenden. Rund 10 000 Euro werden pro Jahr für den Kauf von neuem Material benötigt. Aber auch Sachspenden wie die der Hildegardis-Schülerinnen werden gerne genommen. „Es ist schon schön, zu sehen, wie sich die Kinder freuen“, so Ambaum. Das Entscheidende für ihn ist aber nicht die Wohltätigkeit allein. „Wenn die Familien zu uns kommen, ergeben sich aus den Gesprächen meist noch viel mehr Hilfsmöglichkeiten. Dann können wir zum Beispiel unsere Bildungspaten einsetzen und konkret helfen.“