Huckingen. .

Das Malteser Krankenhaus St. Anna feiert 100. Geburtstag. „Das ist eine besondere Zahl, gerade wenn man beachtet, dass wir ein konfessionelles Krankenhaus sind“, betont Pflegedienstleitung Christa Graumünz. Einen solchen Geburtstag muss man gebührend feiern, deshalb lud das Krankenhaus am Samstag zu einem Familientag ein. „Wir wollen den Leuten einen Einblick ins Krankenhaus geben. Besonders für ehemalige Patienten ist es sicherlich interessant zu sehen, was sich alles verändert hat“, so Graumünz.

Bei einer Führung werden unterschiedlichste Abteilungen vorgestellt. Im Herz-Katheter-Labor werden verschiedene Geräte zur Herzuntersuchung gezeigt. „Die haben mehr Druck als ein Autoreifen und sind dünner als Spaghetti“ lernen die Interessierten.

Wahrscheinlich das Highlight der Führung: ein Besuch im Operationssaal. Vor Eintritt in den sterilen Bereich werden alle mit OP-Kitteln und Hauben ausgestattet. Eine Masse von grünen Menschen folgt OP-Helfer Eduard Duñasin den ersten Saal. Enthusiastisch zeigt Duñas wo der Patient narkotisiert wird und erklärt die Rolle der Ärzte bei der Operation. „Das Ziel einer jeden Operation ist es, den Patient so kurz wie möglich in Narkose zu halten. Denn je länger die Narkose ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Komplikationen auftreten“, sagt Duñas. „Deshalb ist es wichtig, immer die Ruhe zu bewahren“, so OP-Schwester Daniela Büschken. Sie ist überrascht, dass so viele gekommen sind: „Die Leute sind unglaublich interessiert und ständig kommt die Frage: ‚Was passiert, wenn der Arzt auf Toilette muss?‘ Ich finde es toll, dass den Leuten heute die Möglichkeit gegeben wird, in Bereiche reinzuschnuppern, in die sie sonst nicht kommen.“ Das findet auch Dorothea Ribbe: „Die Führung ist hochinteressant. Falls mal etwas passiert, bin ich hier sicher gut aufgehoben.“

Da das Krankenhaus momentan renoviert wird, können nicht alle Abteilungen gezeigt werden. Bei diesen Umbauarbeiten kamen allerdings viele interessante Dinge ans Licht, die Schreiner Reinhold Stausberg präsentiert. Unter Anderem Stücke von Zimmerdecken, alte Schilder und auch Fotos von Akten aus dem Gründungsjahr 1914. „Auf dem Friedhof haben wir ein altes Kreuz gefunden. Das ist noch von den Cellitinnen“, erzählt er.

Von diesen Ordensschwestern sind heute noch zwei im St. Anna. „Wir halten die Fahne weiter hoch“, sagt Schwester Christiane. Vor den Türen des Krankenhauses verteilen sie Waffeln gegen eine Spende. „Wir haben 120 Liter Teig gemacht und jetzt sind nur noch zehn Liter übrig“, berichtet die Schwester. Der Erlös kommt einem Projekt im Libanon zugute. Dort werden Sommercamps für körperlich und geistig behinderte Libanesen organisiert.