Huckingen. .
Erster Chefarzt am St.-Anna-Krankenhaus wird Dr. Heinrich Börger aus Großenbaum. Er kann nur wenige Monate einen normalen Krankenhausbetrieb führen. Während des Ersten Weltkriegs wird das Haus bis 1918 mit bis zu 150 verwundeten Soldaten belegt, zu denen noch 40 bis 50 kranke Zivilisten kommen – eine hoffnungslose Überbelegung.
Mit dem Wachstum der Industrie in der Umgebung nimmt auch die Zahl der Patienten zu. Deshalb wird das Krankenhaus 1928 um eine private Entbindungsstation und Räume für 40 Ordensschwestern erweitert. 1934 wird die Röntgenabteilung vergrößert.
Schwere Zeiten brechen im St.-Anna-Krankenhaus mit dem Zweiten Weltkrieg 1939 an. Nicht nur, dass das große Haus zum Schutz vor den immer häufiger werdenden Luftangriffen allabendlich verdunkelt werden muss. Ein Luftschutzkeller wird eingerichtet, Abend für Abend die Patienten dorthin gebracht, die Schwerkranken schließlich 1943 nach Neheim-Hüsten verlegt. In der Nacht vom 21. auf den 22. Mai 1944 zerstören eine Bombe und eine Luftmine den Mittelbau des Hauses. 48 Patienten und Mitarbeiter finden dabei den Tod. Die letzte Leiche kann erst nach 16 Tagen aus den Trümmern geborgen, das Haus danach nur noch provisorisch weiterbetrieben werden. Dabei muss rund um die Uhr operiert werden. Bei Kriegsende setzt amerikanischer Artilleriebeschuss vom anderen Rheinufer dem Gebäude weiter zu. Fast alle Fenster des Hauses sind schließlich zerstört.