Buchholz. .

Der Titeltraum ist bei Thomas Schenkel fast so intensiv wie bei den beteiligten Kickern. „Deutschland gegen irgendwen“, formuliert er seine Finalhoffnung. Wenn’s so kommt am 13. Juli, dann hätte auch der 26-Jährige gewonnen, der am Sittardsberg sein erstes Public Viewing zur Fußball-WM veranstaltet.

30 000 Teile verbaut

Wenn heute Abend um 22 Uhr das WM-Eröffnungsspiel im Brasilien angepfiffen wird, soll nicht nur das Stadion, sondern auch die Arena für das Public Viewing, die Thomas Schenkel aufgebaut hat, mit 480 Gästen gefüllt sein. Außer dem Eröffnungsspiel gilt das „Rudelgucken“ bei allen Spielen der deutschen Elf, beim Spiel um Platz 3 (wenn Deutschland beteiligt ist) und zum Endspiel.

Am Tag vor dem Anpfiff steht noch reichlich Arbeit an für Thomas Schenkel, Bernd Detert und Oliver Mück. Sie sind Mitarbeiter des Hotels am Sittardsberg, das Vater Rolf Schenkel betreibt. Dem heutigen Abnahmetermin mit der Bauordnung sieht der 26-Jährige gelassen entgegen. Ihre Belastungsprobe hat die überdachte Traversen-Konstruktion, zwischen der die 4,80 x 2,90 Meter große Leinwand hängt, beim Gewittersturm am Montag absolviert. Etwas macht noch mal zusätzlich Arbeit: Den Pavillon für die Getränketheke haben die Böen zerfetzt, einige Planen abgerissen.

Vor zwei Jahren, zur Europameisterschaft, haben sich Vater und Sohn erstmals mit dem Thema „Public Viewing“ beschäftigt. „Damals war’s zu kurzfristig“, erinnert sich Thomas Schenkel. Anfang des Jahres haben sie erneut überlegt, ab März konkret geplant. Veranstaltungskaufmann ist der Buchholzer, hat gerade Sitt.com, seine eigene Veranstaltungsagentur, gegründet. „Das Public Viewing ist dafür ein guter Start“, hofft er. Und hat begonnen, zahlreiche Fragen zu beantworten und ebenso viele Auflagen zu erfüllen. Angefangen mit der Technik. LED-Wand oder Beamer? „Die LED-Wand hätte allein 30 000 Euro gekostet.“ Die Position der Bühne? „Wir haben alles getestet, ideal gibt’s nicht.“

Nach 100 Tagen Vorbereitung und vier Wochen Aufbau haben sich fast 30 000 Teile zu einer Arena gefügt, die Spaß auf ein gemeinsames Fußball-Erlebnis macht. Lärmschutz gilt übrigens vor allem für die 22 Uhr-Spiele: „Nach dem Abpfiff drehen wir runter, danach ist Schluss“, verspricht Schenkel den Anwohnern. Sein Wunsch: „Eine WM wie 2006. Mit tollem Wetter und Deutschland im Halbfinale.“