Buchholz..


Altenpfleger sind gefragte Fachkräfte. Nicht nur ambulante Dienste, auch Altenheime bemühen sich aktiv um Mitarbeiter, so auch das Seniorenzentrum am Altenbrucher Damm. Leiter Frank Frischauf wirbt gezielt um Kandidaten für das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) - in der Hoffnung, dass einige von ihnen sich für eine Ausbildung in der Altenpflege entscheiden. Zur Zeit sind im Heim des Evangelischen Christopheruswerks noch vier von acht FSJ-Stelle ab August unbesetzt.

„In einem Freiwilligen Sozialen Jahr können junge Menschen feststellen, ob ein Pflegeberuf für sie in Frage kommt“, so Frischauf. Ist dies der Fall, greift das Seniorenzentrum gerne auf die FSJler zurück. Frischauf: „Drei unserer vier Auszubildenden haben hier zuvor ein soziales Jahr absolviert. Dadurch ist die Abbrecherquote stark gesunken“.

Ein Schulabgänger im Alter von 16 Jahren sei in der Regel noch nicht reif für eine Ausbildung in der Altenpflege. „In einem FSJ können sich die jungen Leute entwickeln. Am Ende wissen sie dann viel besser, was zu ihnen passt“.

Frischauf bedauert die Abschaffung des Zivildienstes. Früher haben junge Männer durch den Zivildienst Kontakt zur Pflege bekommen. Der ein oder andere Zivi sei hängengeblieben, habe eine Pflege-Ausbildung begonnen. „Die fallen jetzt alle weg, das ist schade“. Die Pflege wird noch weiblicher als bisher. Denn auf die FSJ-Stellen bewerben sich überwiegend junge Frauen.

Die jungen Freiwilligen sind gerne gesehen. Nachdem die Jugendlichen eingearbeitet sind, entlasten sie die Festangestellten. Denn der Pflegeaufwand wird immer größer. Das Durchschnittsalter der Bewohner liegt in den Duisburger Einrichtungen bei 86 Jahren. Viele dieser hochbetagten Menschen sind geistig hilflos. „Außerdem kommen immer mehr alte Menschen zu uns, die aufgrund der verkürzten Liegezeiten krank aus dem Krankenhaus entlassen werden“, sagt Frischauf. Auch ihre Pflege nimmt viel Zeit in Anspruch.

Im FSJ gibt es 336 Euro im Monat

Die Bezahlung im FS J ist nicht gerade üppig - 336 Euro gibt es im Monat für sieben Stunden an 5,5 Tagen - also einschließlich des Wochenenddienstes alle zwei Wochen. Dazu noch einmal 44 Euro als Fahrkostenzuschuss, für Dienstkleidung und ähnliches. „Das Geld wird auch während der Seminare, insgesamt fünf Wochen, weitergezahlt“, ergänzt Frischauf.

Sarah Herre (19) ist damit zufrieden: „Ich wohne noch zu Hause und kann das Geld sparen“. Marvin Bogatsch (21)hält eine bessere Bezahlung für angebracht. Frank Frischauf kennt die Forderung der Gewerkschaft, auch im FSJ 8,50 Euro Mindest-Stundenlohn zu zahlen. „Aber dann hätten wir ein Problem, das zu finanzieren“.