Großenbaum. . Zum Heimspiel seines Zweitliga-Teams lädt der Niederrheinische Golfclub in Großenbaum am Sonntag auf seine Anlage ein zu Spitzengolf und Spaziergang
Den sportlichen Erfolg seines Herrenteams nimmt der Niederrheinische Golfclub zum Anlass, einen Schritt in die Öffentlichkeit zu wagen. Zum Zweitliga-Heimspiel des Aufsteigers lädt der Verein am Sonntag, 18. Mai, die Öffentlichkeit ein, hervorragenden Golfern zuzusehen und dabei einen Spaziergang über die herrliche Anlage an der Großenbaumer Allee zu genießen, der sonst nur Mitgliedern vorbehalten ist.
Anlage seit 1953 fast unverändert
Der Club der „oberen Zehntausend“ zu sein, die lieber unter sich sind – diesen Ruf genießen der Verein bei vielen Duisburgern. „Stimmt und stimmt auch wieder nicht“, schmunzelt Thomas Wohlfarth. „Wir wissen das und wollen deshalb wir mehr Öffentlichkeit riskieren. Das ist auch Wunsch unseres Verbandes“, sagt der Mülheimer, Präsident seit 2006.
Es ist wohl die Geschichte des Vereins, die den Ruf begründete. Industriellenfamilien der Region hoben ihn 1953 aus der Taufe, pachteten zunächst das 30 Hektar große Gelände neben der BG Unfallklinik, dass in den 1990er Jahren von der Stadt erworben wurde. Eingeweiht wurde die 9-Loch-Anlage (Slope 135), gebaut nach dem Entwurf des renommierten Wiesbadener Golfarchitekten H.E. Gaertner 1953. „Der Platz ist anspruchsvoll, er erfüllt internationale Standards“, sagt Clubsprecherin Anja Heilingbrunner.
Familie und Tradition sind wichtig
Fast unverändert blieben die Bahnen bis heute, lediglich ein Wasser-Hindernis kam bei einer Sanierung vor gut zehn Jahren neu hinzu. „Nur“ 9 Löcher zu haben, sei kein Nachteil, findet Thomas Wohlfarth: „Das ist ein Trend, weil die Spieler oft keine Zeit haben für 18 Löcher.“ Alter Baumbestand prägt die 150 bis 500 Meter langen Spielbahnen (2x Par 5, 2x Par 2, 5x Par 4) neben wunderschönen Rhododendren.
Prominent auch Prof. Emil Fahrenkamp, Architekt des Clubhauses, das mit seiner großzügigen, überdachten Terrasse auch 60 Jahre später noch modernen Ansprüchen genügte. Fahrenkamp entwarf auch den Anbau der Duisserner Villa von Günter Henle (Klöckner), dem ersten Präsidenten des Niederrheinischen Golfclubs.
Er zählt derzeit 511 Mitglieder. „Von 450 haben wir den Bestand in zehn Jahren behutsam aufgebaut“, erklärt Thomas Wohlfahrth. Knapp die Hälfte der Mitglieder spielt aktiv Golf. Werbung musste der Club bisher nicht machen, um neue Mitglieder zu gewinnen. „Wir hatten immer genügend Anfragen von Freunden und Bekannten der Mitglieder.“ Ein Aufnahme-Ausschuss entscheidet über Neuaufnahmen. Bekannte bevorzugt – das sei und bleibe eine Grundlage für die Beratung.. „Wir haben eine Affinität zu Familie und Tradition“, sagt Thomas Wohlfarth, „das heißt aber nicht, dass wir uns abschotten wollen und andere keine Chance haben.“