Süd. Mehr Schienenverkehr durch Buchholz, Großenbaum und Rahm, der aber trotzdem leiser als heute ist, das ist die Hoffnung, die vor allem Lokalpolitiker mit dem Rhein-Ruhr-Express RRX verbinden. Ab 2018 sollen die ersten Züge fahren. Im Duisburger Süden muss dazu der Gleiskörper verbreitert werden. Und dabei sind Lärmschutzmaßnahmen vorgeschrieben.

Für die Großenbaumer und die Rahmer, aber auch für die Buchholzer wird es nach der Sommerpause konkret. Dann rückt das Projekt der neuen Regionalschnellbahn RRX (Rhein-Ruhr-Express) näher. Sie braucht zwei neue Gleise und verkehrt etwas häufiger als die heutigen Regional-Express-Züge (RE). Die Zugbelastung auf der ohnehin vielbefahrenen Hauptstrecke zwischen Duisburg und Düsseldorf steigt also. Trotzdem könnte unter dem Strich eine Verbesserung der Lärmsituation entlang der Strecke stehen. Das hoffen jedenfalls die Lokalpolitiker.

Denn die zusätzliche Verlegung von einem bis zwei Gleisen zwingt die Bahn dazu, zeitgemäße Lärmschutzmaßnahmen zu ergreifen. Die lässt sie alten Strecken bislang nur ausnahmsweise zukommen. Nach der Sommerpause will die Bahn ihr Projekt auf Bürgerversammlungen vorstellen, bevor dann das eigentliche Planungsverfahren anläuft.

Rahm stellt nämlich das Nadelöhr der neuen Verbindung dar. Der Abschnitt zum Düsseldorfer Flughafen ist bislang nur viergleisig. Die heutigen RE-Züge müssen sich entweder die beiden Ferngleise mit den 200 km/h schnellen IC- und ICE-Zügen teilen, die ihnen gegenüber Vorrang haben, oder über die S-Bahngleise fahren, auf denen nur Tempo 120 möglich ist. Überholmöglichkeiten gibt es nur wenige, etwa in Großenbaum. Die Abhängigkeit von den anderen Zugsystemen macht die RE-Züge für Verspätungen anfällig - und beeinträchtigt damit das Umsteigen an Knotenbahnhöfen.

Pünktlich dank eigener Gleistrasse

Die Lösung des Problems: Neue elek­trische Doppelstocktriebzüge sollen die heutigen RE-Züge zwischen Köln und Dortmund ersetzen. Sie sollen etwas komfortabler sein, vor allem aber betrieblich unabhängig auf zwei separaten Gleisen verkehren, um annähernd störungsfrei einen Zehn-Minuten-Takt anbieten zu können. Bei Tempo 160 soll es dagegen bleiben.

Zwischen Duisburg und Düsseldorf resultiert daraus am Ende, dass künftig statt heute fünf dann sechs Züge pro Stunde verkehren (neben S-Bahn- und Fernzügen). Der Zehn-Minuten-Takt erspart es, an allen Knotenbahnhöfen auf die Umsteigezeiten achten zu müssen, weil Reisende praktisch immer kurzfristig ei­nen RRX erreichen.

Bürger werden an Planung beteiligt

Südlich von Großenbaum erfordert der Ausbau aber eine Verbreiterung des Gleiskörpers. In Rahm soll der Bahnsteig zwischen die beiden neu zu verlegenden Gleise, also nach Westen, versetzt werden, die RRX-Züge dann die beiden mittleren Gleise benutzen. Dort und weiter nördlich sind aber wegen der zusätzlichen Gleise neue Lärmschutzmaßnahmen erforderlich. Sie zu bestimmen, ist eine der Aufgaben des Planungsverfahrens, an dem die Bürger beteiligt werden.