Mündelheim. . Das Gute liegt so nah. Auch am Rhein kann man schöne Mineralien finden. Sammler Peter Hiermann wird mit Kindern bei einer Schatzsuche am Mündelheimer Ufer danach Ausschau halten. Er selbst hat bereits über 2500 Fundstücke zusammengetragen.

Peter Hiermann ist steinreich. Und er will Kinder an seiner Freude darüber teilhaben lassen. Der Mineraloge geht mit dem Nachwuchs am 26. April auf Schatzsuche am Rhein. Wir besuchten ihn zu Hause in seiner Schatzkammer in Mündelheim.

2500 Mineralien hat der ehemalige Schreiner in seinem Hobbyraum ausgestellt - ordentlich präsentiert in selbst gezimmerten Vi­trinen. Zweimal im Jahr muss er all’ seine Schätze abstauben - ganz schön viel Arbeit, die er aber durchaus gerne erledigt. Denn bei dieser Gelegenheit nimmt er seine Fundstücke mal wieder in die Hand.

Auch Fundstücke aus der Nähe

„90 Prozent davon habe ich selbst gefunden“, sagt Peter Hiermann stolz. In Rumänien, auf Kreta, in Österreich, aber auch ganz in der Nähe. „Elf Kilometer von hier, in Maria in der Drucht. Dort wurde früher mal Bergbau betrieben“, erzählt der Fachmann. Es wurde ein Mineral abgebaut, das bei der Verhüttung eingesetzt wurde. Auch am Blauen See in Ratingen und in Velbert-Neviges ist er fündig geworden. „Man muss wissen, wo man suchen muss“, sagt Hiermann. Der Gesteinstyp und die Vegetation sind wichtige Anhaltspunkte.

Mit Hammer und Brechstange

Im Salzburger Land schenkte ihm sein Sohn Peter, zu dieser Zeit acht Jahre alt, ein Fossil. Damit war der Grundstock für seine Leidenschaft gelegt. Das ist über 30 Jahre her.

Hiermann, übrigens gebürtiger Oberösterreicher - „aber meine Mutter stammt aus Mündelheim“ – fing an, Fachbücher zu lesen, besuchte Vorträge und Mineralienbörsen. Wenn er in den Urlaub fährt, hat er sein Werkzeug, eine kleine Brechstange und einen Ham­mer, stets dabei. Er kriecht in Höhlen, untersucht Felsen, immer auf der Suche nach einem besonders interessanten Fundstück, ei­nem Quarzkristall oder einem Fluorit in Lila oder Türkistönen.

Bevor die Steine bei ihm zu Hause in der Vitrine landen, bearbeitet er sie in einem Schuppen im hinteren Teil seines Gartens. Die Fundstücke werden erst einmal gründlich gesäubert, anschließend mit ei­nem Präparierstichel bearbeitet, oft auch geschliffen und poliert.

Jahrelang hat der Mündelheimer auf Börsen verkauft, jetzt handelt er nur noch frei Haus. In einer Vitrine vor seinem Haus Am Seltenreich hat er einige Stücke ausgestellt, manchmal klingeln Kaufinteressenten bei ihm an.

Hiermanns Sammelleidenschaft beschränkt sich nicht auf Steine. Er sammelt auch Briefmarken. Außerdem stehen eine ganze Reihe Bergmänner in seinem Hobbyraum - „Bergbau und Steine gehören ja irgendwie zusammen“, sagt er. Klar, dass auch die Heilige Barbara mehrfach vertreten ist.

Am Rhein wird er mit den Kindern vor allen Dingen nach versteinertem Holz und nach Achaten Ausschau halten. Wenn der Experte die Steine geschliffen und poliert hat, werden sie in den schönsten Farben glänzen - steinerne Schätze, die quasi vor der Haustür liegen.