Hüttenheim. .
Die Geduldsproben am Tor 1 sollen für Besucher und Mitarbeiter der Hüttenwerke Krupp-Mannesmann bald ein Ende haben. Der lange geplante Umbau von Tor 2 hat begonnen. Über den Eingang an der Mannesmannstraße soll ab Anfang 2015 der motorisierte Verkehr ins Werk rollen, Tor 1 an der Ehinger Straße bleibt dann Fußgängern und Radfahrern vorbehalten. HKM investiert rund 1,6 Mio € in den Umbau beider Tore.
Schon seit Jahren stößt das Tor 1 an seine Grenzen: bis zu 230 Pkw-Einfahrten pro Stunde, 1500 Ein- und Ausfahrten am Tag, dazu Fußgänger und Radfahrer, die zwei Gleise passieren müssen, über die täglich etwa 65 Güterzüge und stündlich acht Straßenbahnen rollen.
Planung begann schon 2007
„Wir sind deshalb 2007 erstmals an die Bahn herangetreten“, beschreibt Franz Scheben, Leiter Immobilienwirtschaft bei HKM ein langes Verfahren. Zustimmen mussten DVG, Wirtschaftsbetriebe, DB Netz und Eisenbahnbundesamt – vor allem bei letzteren bohrte Scheben dicke Bretter. „Die Genehmigung des Eisenbahn-Bundesamtes steht, ein neuer Gestattungsvertrag für die Gleisquerung ist nur noch eine Formalie“, sagt er nun erleichtert, nachdem der erste Versuch einer Teilschließung von Tor 1 vor einigen Jahren an der Bahn gescheitert war. Verzichtbar sei Tor 1 nicht, betont Scheben: „Auch, weil es der kürzeste Weg zum Werksrestaurant Hüttenschenke ist.“
Am Tor 2 wird künftig eine neue Ampel die Einfahrt regeln, ein Umbau der Mannesmannstraße ist nicht erforderlich. Für die Einfahrt ist künftig nur noch eine innerbetriebliche Schranke an einem Pförtnerhaus erforderlich, das ebenfalls neu gebaut wird. Dahinter kann der Verkehr Richtung Tor 3 oder Tor 1 abfließen. Richtung Tor 1 ist zwar noch die Güterbahn zu queren, „doch die Schließzeiten sind hier um den Faktor zwei bis drei geringer“, rechnet Franz Scheben. Für Notfälle sind die Pförtner angebunden an das Stellwerk von HKM, damit die Schranken geöffnet werden können. Lkw werden das Tor 2 nicht passieren können: „Den Wendekreis werden wir so eng machen, dass die Einfahrt nicht möglich ist.“
Eigentlich, sagt Scheben, stehe Anfang 2015 „keine Neu- sondern nur eine Wiedereröffnung“ von Tor 2 an. Bis in die 1970er Jahre war es schon „Haupteingang“ für die Hütte. Keller-Reste des alten Tores fanden sich jetzt bei den Bauarbeiten – es war seinerzeit nur bodengleich abgetragen worden.