Buchholz. Im November letzten Jahres hat die Katholische Kirche an der Münchener Straße mit dem Abbruch des alten Kindergartens begonnen. Er platzte aus allen Nähten. Der Neubau ist zwei- statt eingeschossig und bietet deutlich mehr Platz. Wenn alles gut geht, können die Kinder darin im Oktober einziehen. Am Donnerstag wurde erst einmal Richtfest gefeiert.

Vom Gerüst aus schlägt Pfarrer Roland Winkelmann den letzten Nagel in eine Dachlatte. Es gibt Applaus auf dem Kirchenvorplatz. Der Rohbau der neuen Katholischen Kindertagesstätte St. Judas Thaddäus ist damit geschafft. Wenn alles gut geht, können die Kinder im Oktober ihre provisorische Container-Kita verlassen und in den Neubau einziehen.

Darauf jedenfalls hofft Architektin Claudia Rüber aus Rahm ebenso wie auf die Einhaltung des Kostenrahmens von 900 000 Euro, den die Buchholzer Gemeinde, der Zweck­verband für die Kitas im Bistum Essen und die öffentliche Hand aufbringen.

Weihbischof Ludger Schepers kam

Bevor Rüber einen kleinen Kreis Interessierter, unter ihnen Weihbischof Ludger Schepers, den früheren Pfarrer der Gemeinde, durch den Rohbau führt, gibt Pfarrer Winkelmann noch einen kurzen Überblick über den bisherigen Verlauf der Bauarbeiten aus seiner Sicht. Sein Fazit: „Alles ziemlich gut gelaufen.“ Dabei hatte ein Bagger seine Wasserleitung angerissen und ihn einige Zeit im Pfarrhaus um seine Trinkwasserversorgung gebracht. Außerdem, so die Architektin, hat die Vermutung, auf dem Gelände könnte eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg liegen, die Bauarbeiten verzögert. „Der Verdacht hat sich nicht bestätigt“, sagt sie.

Mit dem Lied von den fleißigen Handwerkern hatten die Kinder das Richtfest am Nachmittag begonnen. Lobreden werden gehalten, Dank an alle Beteiligten. Es wird aus dem Brief eines Schreiners vorgelesen, wie es in Buchholz 1957 war, als der ursprüngliche Kindergarten entstand en ist. Dann spricht der Zimmerer in Reimform die besten Wünsche für das Gebäude und seine Insassen aus und lehrt zünftig ein Schnapsglas, das er anschließend zerschmettert.

60 Quadratmeter für jede Gruppe

Zweigeschossig fällt die neue Kita aus. Verglichen mit den Räumlichkeiten des Altbaus geht es dort künftig komfortabel zu. Im Erdgeschoss werden zwei Gruppenräume für die Kinder unter drei Jahren mitsamt Ruheräumen zur Verfügung stehen, daneben die Hauptküche und ein 60 qm großer Mehrzweckraum. Zwei weitere Gruppenräume, auch jeder von ihnen umfasst 60 qm inklusive eines Ne­benraums, befinden sich im Obergeschoss nebst Verteilerküche, Speiseaufzug und kleinem Personalraum. Schließlich erhalten die Ganztagskinder ein Mittagessen. Über einen Notausgang sollen die Kinder künftig vom Obergeschoss aus direkt in die Außenanlage gelangen. „Sie fällt kleiner aus als bisher, wird aber zum Ausgleich um Flächen der Pfar­rei erweitert“, sagt die Architektin.

Der frühere Haupteingang in den Kindergarten wurde zugemauert. Das Haus an der Münchener Straße, in dem er sich befand, dient aber auch künftig als Büro für Kita-Leiterin Christiane Horsten, ausserdem als Elterncafé.