Mündelheim. . Reinhard Mosch, Ortslandwirt für den Duisburger Süden und Jäger in Mündelheim, ärgert sich. Es sei keineswegs harmlos, wenn Hundehalter ihre Vierbeiner in Feld und Flur auf das dortige Wild los ließen. Er hat jetzt einen Berufsjäger und eine Hundeausbilderin engagiert, die für Aufklärung sorgen sollen.

„Der kriegt den Hasen doch sowieso nicht.“ Diesen Satz hat Reinhard Mosch schon oft von Hundebesitzern gehört, deren Vierbeiner Wildtiere über seine Äcker hetzen. Das Angebot von Horst Heuken hat er deshalb gern angenommen. Am morgigen Mittwoch, 19. März, ist der Berufsjäger aus Moers zu Gast in Mündelheim. An seinem Wagen, Standort ist ab 16 Uhr der Parkplatz an der B 288 vor der Rheinbrücke, versucht er, mit Hundebesitzern ins Gespräch zu kommen und bietet ein „Anti-Jagd-Training“ an.

Landwirte haben die Jagd gepachtet

Was Reinhard Mosch ärgert, ist die Respektlosigkeit, die sich oft mit Unwissenheit paart. „Natürlich fängt der Hund den Hasen nicht, aber die Besitzer wissen nicht, was sie anrichten. Wenn eine Häsin gehetzt wird, hat sie anschließend keine Milch mehr für ihre Jungen, die dann verhungern.“

Gemeinsam mit drei benachbarten Landwirten hat der Mündelheimer die Jagd um den Ort unlängst gepachtet. Beteiligt an der nunmehr reinen Bauernjagd sind zwei weitere Landwirte, die aber nicht selbst jagen. „Die bisherigen Pächter hatten wenig Interesse an unseren Problemen“, begründet Mosch das Eigeninteresse. Die Zahl der Ringeltauben und Kaninchen gilt es zu kontrollieren, um die von ihnen verursachten Schäden gering zu halten. Ebenso den Fuchs, der schon mal bis zu 50 Gänse pro Jahr bei Mosch erlegt. „Wir hatten Schäden von über 10 000 € pro Jahr“, rechnet der Landwirt.

Anti-Jagd-Training für Herrchen und Hunde

Für Horst Heuken sind die Erfahrungen der Mündelheimer Landwirte nicht neu. „Die Hunde strecken das Niederwild, das gerade gesetzt worden ist“, sagt der Berufsjäger und Jagdaufseher. Im Auftrag des Deutschen Jagdverbandes ist er unterwegs, mit seiner Präsenz hat er etwa im Lauersforter Wald in Moers gute Erfahrungen gemacht. Es gehe nicht um Schelte und Kontrolle, sagt Heuken: „Wir wollen vor allen Dingen aufklären.“ Hundetrainerin Gerda Kahler bietet ein Anti-Jagd-Training für Herrchen, um den Jagdtrieb ihrer Hunde im Zaum zu halten.