Buchholz. .

„Lesen ist wichtig und wird in der heutigen Gesellschaft immer mehr vernachlässigt. Ich wünsche mir mehr Engagement für jüngere Leute“, sagt Harald Jüngst, Duisburger Vorleser und Erzähler. Er hat erst kürzlich drei Hörbücher mit irischen und chinesischen Märchen herausgebracht. Damit reist er nun durch Europa reist und liest vor: „Ich komme gerade aus Belgien und habe dort tolle Erfahrungen gesammelt. Jetzt geht’s bald weiter in die Schweiz und nach Österreich.“

Sein Können vermittelte er am Samstag bei einem Workshop in der Bezirksbibliothek Duisburger Lesepaten, die in Kindertageseinrichtungen und Büchereien regelmäßig vorlesen. „Es ist wichtig zu lernen, seine Stimme richtig einzusetzen. Ich bin überzeugt, dass wir hier heute viel lernen können“, versichert Lesepatin Doris Spahn. Sie liest schon seit acht Jahren Kindern in Großenbaum vor.

„Diese Lesepaten sind keine Anfänger mehr und so müssen wir nicht bei Adam und Eva anfangen, sondern haben ein höheres Niveau“, erklärt Jüngst. Die Vorleser machen zusammen Atemübungen, analysieren Geschichten, tauschen sich aus und lesen selbstverständlich vor. Sie beginnen mit der Geschichte des kleinen Indianer-Jungen, der unbedingt einen Bären fangen will. Zunächst liest Jüngst selbst mit seinem lautem Organ vor, hebt und senkt dabei immer passend seine Stimme. Dann sind die Lesepaten an der Reihe. Sie benutzen sowohl Gestik als auch Mimik und bringen auch Gesangseinlagen mit ein.

„Man kann nicht einfach mit monotoner Stimme lesen. Man muss die Stimmung der Geschichte auf die Kinder übertragen. Dabei muss die Begeisterung spürbar sein, so dass ein Kino im Kinderkopf entsteht“, erklärt Jüngst.

Die Stadt sucht auch weiterhin nach motivierten Vorlesepaten, um Kindern das Abenteuer „Lesen“ näherzubringen. Im Mai findet dazu ein Seminar für Neueinsteiger statt. Interessierte melden sich für weitere Informationen unter 283 2830.