Großenbaum. .
So voll ist das Gotteshaus sonst nur zu Weihnachten und zur Konfirmation. Voll besetzt ist die Evangelische Versöhnungskirche an der Lauenburger Allee am Sonntagabend. Mehr als 500 Besucher sind gekommen, um gemeinsam einen Taizé-Gottesdienst zu feiern.
Das gesamte Kirchenschiff ist nur von Kerzenlicht beleuchtet. Rund 40 Musiker sorgen für ein raumfüllendes Klangerlebnis. Denn Geigen, Celli und Bratschen ersetzen dieses Mal die Orgel.
Augen schließen und mitsingen
Mit eingebunden in das Programm des Taizé-Gottesdienstes, der seinen Ursprung im französischen Burgund hat, sind neben den Musikern die Mitglieder des Kinder- und Jugendchors der Gemeinde. Auch Solo-Sänger mischen mit. Sie begeistern die Gäste mit ihren Stimmen, beispielsweise bei dem Lied „Nada te turbe“.
Es gibt nicht wenige Gläubige, die in der Kirche die Augen schließen und einfach nur entspannen. Doch die meisten Besucher singen aus vollen Kehlen mit, die Taizé-Texte sind dafür bestens geeignet. Denn sie sind bewusst einfach gehalten, leben von den vielen Wiederholungen, so dass Menschen aus aller Welt die Lieder auf Anhieb mitsingen können.
Leiterin des Chors ist Annette Erdmann, Kantorin der Gemeinde. Den ersten Taizé-Gottesdienst, der sich durch viel Musik zu den Gebeten auszeichnet, organisierte die Musikerin bereits im Jahr 2001. „Ich habe mich nach Musikern umgeschaut und eine bunte Gruppe zusammengestellt“, erinnert sie sich. Der Kreis der Musiker erweiterte sich schnell. „Es kamen immer neue Teilnehmer dazu“, berichtet sie. Feste Mitglieder hatte die Truppe nie. Viele einzelne Musiker ergaben ein Ganzes. Für den Moment. Immer neue Teilnehmer sorgten für immer neue Nuancierungen bei den Gottesdiensten.
Heute ist das noch genauso. Doch lange umsehen nach Musikern muss sich Erdmann nicht mehr. „Mittlerweile spricht es sich schnell herum, wenn ein Taizé-Gottesdienst ansteht. Wir sind immer ein großes Grüppchen.“
Musik geht unter die Haut
Die Musiker kommen aus Duisburg und Umgebung. Viel Zeit für Proben haben sie nicht. Drei Mal übten die Musiker in der jetzigen Besetzung zusammen. „Zwei Proben und eine Generalprobe einen Tag vorher hatten wir“, sagt Erdmann. Es klingt nach mehr. Die Musik geht unter die Haut. Alles ist wie aus einem Guss, als würden sie immer so zusammen spielen. Geiger, Flötististen und Cellisten – alle ergänzen sich.
Den zahlreichen Besuchern, die nach dem nächsten Taizé-Gottesdienst fragten, konnte Annette Erdmann noch keinen Termin nennen. Fest seht, es wird eine Neuauflage geben.