Rahm. . Der Ruf des Rahmers als unermüdlicher Ehrenamtlicher bei der Turnerschaft Rahm, vor allem in der Jugendarbeit, drang bis zum Deutschen Fußball-Bund nach Frankfurt am Main. Ein DFB-Kamerateam beobachtete den Rahmer jetzt auf dem Sportplatz Am Knappert bei seinen Aktivitäten. Der Film ist ab sofort im Internet zu sehen.

Es ist kurz vor neun am Samstagmorgen. Stefan Klinker und sein Vater Frank tragen Jugend-Fußballtore auf den Ascheplatz der Turnerschaft Rahm 06 und markieren die Spielfeldlinien. In einer Dreiviertelstunde beginnen die ersten Spiele des Vormittags. Stefan Klinker zeigt den Gastmannschaften, wo sie spielen, begrüßt die Nachwuchskicker und ihre Eltern. Später steht er noch selbst als Trainer der D-Jugend am Spielfeldrand. Der 29-jährige Jugendleiter ist ein gefragter Mann - und nun sogar Hauptdarsteller in einem Internet-Film des DFB.

Ehrenamtspreis vom Fußballverband

Vor ein paar Tagen erhielt Stefan Klinker, der Ende letzten Jahres mit dem Ehrenamtspreis des Fußballverbands Niederrhein ausgezeichnet wurde (wir berichteten) und zusätzlich noch im Rahmen der Aktion Ehrenamt in den „Club 100“ des DFB aufgenommen wurde, einen Anruf von einem Film-Team des Deutschen Fußball-Bundes. „Die haben den Artikel über mich in der WAZ/NRZ gelesen und gefragt, ob ich Zeit für einen Dreh habe“, sagt der zurückhaltende junge Mann. „Der Film ist für die Internet-Seite des DFB“, ergänzt er ganz unaufgeregt.

Und schon geht es los. Niels Hölscher und sein Kameramann suchen sich ein windstilles Plätzchen auf der Anlage der TS Rahm. Zurückhaltend erzählt Stefan Klinker über seine Aufgaben als Jugendleiter und Jugendtrainer, über die ausgebuchten Wochenenden und den Spaß, den er bei seiner Arbeit mit den Kids hat. 160 Kinder und Jugendliche kicken in elf Mannschaften bei der TS Rahm. Stefan Klinker kennt sie alle.

Einen Klinker kennt jeder

Soziales Engagement ist für den Rahmer enorm wichtig. So ist es kaum verwunderlich, dass er auch beruflich diesen Weg eingeschlagen hat. Als Familienpfleger betreut Klinker in Wanheimerort geistig Behinderte in Wohngruppen.

Am „Klinker-Klan“ kommt in Rahm keiner so leicht vorbei. Mindestens einen Klinker kennt jeder im Ortsteil. Vater Frank war selbst 20 Jahre lang Jugendleiter bei der Turnerschaft, Stefans Bruder Matthias ist amtierender Schützenkönig der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Rahm und der jüngste Bruder Andreas ist Prinz der Jungschützen. „Das ist aber nichts für mich“, sagt Stefan Klinker. „Ich trage lieber Sportkleidung als Uniformen.“

Oma ist auch noch dabei

An diesem Vormittag wird Stefan die ganze Zeit über vom Film-Team begleitet. „Wir wollen in dem Video den Ehrenamtler vorstellen und zeigen, wie sein Alltag im Verein aussieht“, erklärt Niels Hölscher. Und auch er kommt bei seiner Ar­beit nicht an weiteren Familienmitgliedern von Stefan vorbei. Der stolze Vater Frank kommt zu Wort und Oma Ruth Dobslaf steht - wie eigentlich an jedem Wochenende - am Spielfeldrand und schaut ihren „Jungs“ bei der Arbeit zu. „Für mich ist es ein ganz spannendes Jahr“, freut sich die 82-Jährige. „Durch die Aktivitäten meines Sohnes und meiner Enkel ist eigentlich immer etwas los.“