Wanheimerort/Süd. .

In den ersten städtischen Kleingartenanlagen steht jetzt der Ersatz für die Beete, in deren Böden sich hohe Gehalte von Blei und Cadmium fanden. Die erste Ernte haben die Pächter schon eingefahren aus den 1,20x2,50 Meter großen Hochbeeten. Der Verband der Kleingärtner und die Stadt ziehen eine erste positive Zwischenbilanz. „Wir können damit langfristig die kleingärtnerische Nutzung erhalten“, sagt Andreas von der Heydt, Leiter des Amtes für Umwelt und Grün.

Viele Unsicherheiten bei Pächtern

Die Sanierung in der Anlage Biegerhof ist abgeschlossen, im Ährenfeld laufen die letzten Arbeiten, auch in der Anlage Feierabend stehen die Hochbeete. Die Ursache für die Bodenbelastung hier bringt Dr. Thomas Griebe, Abteilungsleiter Umweltschutz, kurz auf den Punkt: „100 Jahre Industrie.“

Ein anderes Bild ergab sich in der Anlage Heimaterde an der Sternstraße in Wanheimerort. Die Rammkern-Untersuchungen, die 2010 veranlasst wurden ergaben: 13 der insgesamt 137 Parzellen auf der bald 100 Jahren alten Anlage waren belastet. „Erstaunlich, weil es keine Altstandorte gibt“, sagt Griebe. Auch Luftbilder, die bis in die 1920er Jahre zurückgehen, ließen nicht auf Belastungen schließen. „Es sind Auffüllungen mit belasteten Böden, die hier vorgenommen wurden“, vermutet Griebe. Wann das geschah? „Wir wissen es nicht, niemand kann sich erinnern“, sagt Frank Welsch, Vorsitzender und Pächter in dritter Generation im KGV Heimaterde.

„Viele Unsicherheiten“ habe es gegeben, berichten Welsch und Turgay Diker, Vorsitzender des Verbandes der Duisburger Kleingartenvereine. Von stadtweit 106 Anlagen sind 96 im Besitz der Stadt. „Transparent und vertrauensvoll“ seien die Beratungen mit der Verwaltung gewesen“, lobt Diker, die Hochbeete von den Pächtern gewünscht. Diker: „Einen Bodenaustausch wollte niemand.“ Die Kosten, insgesamt wohl deutlich über einer Mio €, trägt zu 80 % das Land, 20 % die Stadt.

„Rückenschonend“ seien die Hochbeete, haltbar mit verzinktem Draht und abgedichtet mit einem Fließ gegen die Schadstoffe im Boden. Ein Beleg für den Erfolg: Die ersten Nachbauten finden sich schon in einigen Kleingärten.