Buchholz. . Ein Mann - stämmig, Mitte Vierzig, mit Glatze - sprach zwei Mädchen am späten Nachmittag in Buchholz unsittlich an. Die Schülerinnen der Grundschule an der Großenbaumer Allee liefen weg und klingelten bei einer Freundin. Die Polizei ermittelt nun.

Die beiden Mädchen, acht und neun Jahre alt, reagierten genau richtig. Sie liefen weg und klingelten bei einer Freundin, ohne weiter auf die anzüglichen Angebote des Mannes einzugehen. Ein Unbekannter, stämmig, Mitte Vierzig, mit Glatze, hatte die Schülerinnen der Grundschule an der Großenbaumer Allee am Mittwoch Nachmittag gegen 17 Uhr an der Ecke Zu den Wiesen/Zu den Birken unsittlich angesprochen.

„Die Ausdrücke möchte man in der Öffentlichkeit gar nicht wiederholen, wahrscheinlich haben die Mädchen in diesem Alter sie gar nicht richtig verstanden“, sagt Polizeisprecherin Daniela Krasch. Die Eltern der Mädchen erstatteten Anzeige. Am nächsten Tag informierten sie die Schulleiterin Ursula Wenk. Die Rektorin schrieb einen Rundbrief an alle Eltern der Schüler, in dem sie den Vorfall schilderte. Dieser Brief, mit Unterschrift der Schulleiterin, tauchte dann über Facebook im Internet auf.

„Ich bin nicht begeistert, dass das jetzt über Facebook läuft“, sagt Ursula Wenk. Sie selbst hat das Schreiben nicht reingestellt: „So etwas kann schnell zu Vorverurteilungen führen. Es darf nicht jeder Mann mit Glatze und Fahrrad als potenzieller Kinderschänder angesehen werden“.

Die Pädagogin geht lieber gezielt vor: „Wir haben im Kollegium besprochen, dass alle Lehrer im Unterricht thematisieren, wie Kinder sich in einem solchen Fall am besten verhalten sollten“. Sich abwenden, Hilfe bei Passanten suchen, dabei durchaus an einer fremden Haustür klingeln - das sind die empfohlenen Verhaltensweise. „Ganz wichtig ist auch, selbstbewusst aufzutreten, eine aufrechte Körperhaltung anzunehmen“, so Ursula Wenk.

Weiterer Vorfall an der Düsseldorfer Landstraße

Auch die Beamten stehen dem Facebook-Eintrag skeptisch gegenüber. „Es macht sich schnell eine Atmosphäre von Angst und Schrecken breit“, kommentiert Polizeisprecherin Daniela Krasch.

Die Ermittlungen dauern noch an, die Polizei prüft zur Zeit einen Zusammenhang mit einem Vorfall vor einigen Wochen an der Düsseldorfer Landstraße. Dort hatte ein ebenfalls kahlköpfiger Mann zwei Mädchen im Alter von sechs und sieben Jahren unsittlich angesprochen. In Buchholz laufen die Bezirksbeamten jetzt außerdem verstärkt Streife.

Wichtig sei, dass die Polizei frühzeitig informiert werde. „Das erhöht natürlich die Chancen, den Täter zu fassen“, so Daniela Krasch. Die Beamten bitten, Zeugen, die die Vorfälle in Buchholz beobachtet haben, sich beim 12. Kriminalkommissariat, 2800, zu melden.