Wanheim. . Es war still geworden um das Neubaugebiet an der Düsseldorfer Landstraße. Jahrelang war die geplant Eigenheimsiedlung nicht mehr vorangekommen. Dann steuerte die Stadt um, legte einen neuen Bebauungsplan auf, der vielfältige Wohnformen dort möglich macht. Und die städtische Gebag suchte sich zwei Kooperationspartner. Mit Erfolg, wie man sieht.

Handwerker tragen Baumaterial in einen Rohbau. Ein schwerer Kipper macht gerade ein Wendemanöver. Vom noch nicht gedeckten Dach des Nachbarhauses herab warnt ein Bauarbeiter die Besucher der Baustelle vor Verletzungsgefahren. Viel Bewegung ist im Hinterland der Düsseldorfer Landstraße eingetreten. Jahrelang hat die Bautätigkeit dort geruht. Vor drei Jahren waren sich Rat, Verwaltung und die städtische Baugesellschaft Gebag einig, hier einen Neuanfang zu machen. Sie passten den Bebauungsplan für das große Areal heutigen Bedürfnissen an. Vielfältige Wohnformen können seitdem dort verwirklicht werden.

Und die Gebag machte sich auf die Suche nach Kooperationspartnern, um das Projekt zu beschleunigen. Sie fand sie in der Sparkasse und in dem Duisburger Wohnungsbauunternehmen Area & Clavis. „Für uns ist die Kooperation hilfreich, um den Wohnpark Neuenhof zügig weiter zu entwickeln“, sagt Gebag-Sprecherin Adriana Bongard-Fuchs. Ziel sei, ihn durch eine Vielfalt von Haustypen aufzuwerten. Rosenpark lautet der neue Projektname. Die Bauherren verpflichten sich, die „Königin der Blumen“ hier zu pflanzen, als Markenzeichen des neuen Viertels.

Optimistischer Blick nach vorn

Bezirksvertretung und Rat der Stadt gaben grünes Licht für die Idee, ganz unterschiedlichen Wohnformen hier Platz zu bieten, um ein breites Spektrum an Bauwilligen zu erreichen. Die Kooperationspartner begannen mit der Vermarktung. Seit letztem Jahr entsteht dort ein Eigenheim nach dem anderen. Die Gebag selbst errichtete eine Zeile mit Bungalows. Deren Bewohner müssen auch im Alter keine Treppen steigen. 50 000 qm groß ist die Fläche, die zur Zeit entwickelt wird. Ein Drittel davon ist bereits bebaut, für den Rest wird das zur Zeit vorbereitet.

Zwei anderer Baugebiete von Area & Clavis

Im Bereich Julius-Leber-Straße in Rheinhausen-Bergheim hat Area & Clavis zuletzt ein Wohngebiet abgerundet, indem eine frühere Schulfläche mit Einfamilienhäusern bebaut wurde – angepasst an die bereits vorhandene Eigenheim-Struktur.

Und im Bereich Franzstraße/­Ecke Charlottenstraße in Homberg-Hochheide wurden nicht mehr renovierungsfähige Mehrfamilienhäuser aus den 1950er Jahren abgerissen und eine vorhandene Einfamilienhaus-Besiedlung behutsam erweitert – als Beitrag zur Stadtteilerneuerung.

Bei Area & Clavis teilt man die lange verbreitete Skepsis vor Duisburgs Zukunft nicht. Das Unternehmen hat in den vergangen 20 Jahren tausende von Eigenheimen in der Stadt gebaut, meist im Westen. „Duisburg ist eine Perle“, heißt es. Hier sieht man jährlich ein Neubau-Potenzial von bis zu 2000 Wohnungen, vom Eigenheim bis zur Mietwohnung. „Die Nachfrage kann zur Zeit gar nicht befriedigt werden“, sagt ein Mitglied der Geschäftsleitung. Der Einwohnerschwund der Vergangenheit sei kein Naturgesetz. Duisburgs Vorzüge dabei: Baulandreserven, gute Infrastruktur und intakte Stadtteil-Strukturen, in die Neuzugezogene sich schnell einfinden.

Offenbar ist es gelungen, die Partner davon anzustecken. „Auch wir sind an Einwohnerbindung und Stadtteil-Entwicklung interessiert“, sagt Gerhard Elischewski, Chef des Immobilien-Verkaufs bei der Sparkasse. Vor allem in ihren Filialen in der Umgebung des Rosenparks sprechen die Mitarbeiter Kunden gezielt an. „Sie entscheiden sich, je nach gewünschtem Haustyp und Preislage, für Gebag oder Area“, sagt Elischewski. Auch für andere Anbieter ist aber Platz.