Hüttenheim. .

„Please roll the dice“ rufen die Kinder der Löwenklasse gleichzeitig. Dann ist es kurz still im Klassenraum der I-Dötzchen an der Sternenschule. Erst als die beiden Schaumstoff-Würfel auf dem Boden liegen, wird schnell die Antwort „acht“ oder „eight“ in die Runde gerufen. Dabei kommt es nicht darauf an, ob die Zahl auf Englisch oder Deutsch gesagt wird. Saffron Tsiasiotis lobt ihre Schüler. „Ihr rechnet ja blitzschnell“, sagt die Lehrerin mit leichtem Akzent. Das „who’s next?“ dagegen ist in perfektem Englisch.

Bisher gibt es nur zwei Klassen

„Wir haben im Moment zwei Klassen, ein erstes Schuljahr und eine Kombiklasse, bestehend aus einem zweiten und dritten Schuljahr“, sagt Manfred Scherrer, der Schulleiter der Sternenschule. Die Sternenschule ist Duisburgs erste bilinguale Grundschule. Im August 2012 noch an der Kranichstraße in Wanheimerort gegründet, ist die Sternenschule seit August 2013 im Gebäude der früheren Grundschule Schulz-Knaudt-Straße in Hüttenheim beheimatet.

Zwei fest angestellte Lehrerinnen - eine stammt aus England, die andere aus Deutschland - unterrichten die 33 Schüler je nach Bedarf auf Englisch oder auf Deutsch. „Für das neue Schuljahr haben wir bereits 18 Neuanmeldungen und eine dritte Lehrerin eingestellt“, freut sich Scherrer über den Zuwachs. „Viele unserer Schüler lernen bei uns als Kinder ausländischer Arbeitnehmer erst Deutsch, für andere Kinder ist Englisch eine Fremdsprache und wieder andere Kinder haben bereits eine bilinguale Kita besucht. Unterrichtet werden sie aber gemeinsam in einer Klasse“, erklärt Scherrer das Konzept des bilingualen Unterrichts. „Mit den entsprechenden Fördermaßnahmen natürlich. Und den Bewegungspausen.“ Dabei zeigt er auf die Schüler der Kombiklasse, die gerade vom Toben auf dem Schulhof zurück in ihre Klasse kommen. Als die Kinder ihre Jacken aufhängen, kommt die Schulkleidung zum Vorschein. Zur Jeans tragen die Kinder als Identifikationsmerkmal einheitliche Ober­teile.

Manfred Scherrer spricht selbst nur „Englisch für den Hausgebrauch“. „Da ich ja nicht unterrichte, ist das auch nicht notwendig“, sagt er. Für den 75-Jährigen ist die Arbeit als Schulleiter bereits das zweite Lehrerdasein. „Ich war jahrelang Schulleiter an einer Gesamtschule in Mülheim/Ruhr und habe eigentlich längst mein Rentnerdasein genossen“, erzählt er. „Dann habe ich mich von meiner Tochter breitschlagen lassen, die Leitung der neuen Schule zu übernehmen.“

Die „Private Sternenschule“ ist staatlich anerkannte Ersatzschule, das heißt es wird nach den gleichen Richtlinien und Lehrplänen gearbeitet wie an öffentlichen Grundschulen. „Wir sind außerdem eine Ganztagsgrundschule. Die Kinder können von 7.45 Uhr bis 16.50 Uhr an der Schule bleiben.“