Huckingen. .

Das Malteser-Krankenhaus St. Anna hat sein neues Herzkatheterlabor in Betrieb genommen. Die Malteser bauen damit ihre kardiologische und gefäßmedizinische Kompetenz im Verbund ihrer drei Häuser in Huckingen, Uerdingen (St. Josef) und Homberg (St. Johannes) aus und schließen damit eine Versorgungslücke für Patienten im Duisburger Süden. „Die Gesamtinvestition in Umbau und medizinisches Gerät belaufen sich auf etwas über eine Million Euro“, so Geschäftsführer Dr. Christian Utler.

Beim Infarkt zählt die Zeit

Im vergangenen Frühjahr fiel die Entscheidung, ab August wurde umgebaut, im Dezember erfolgte der Start. „Die ersten 85 Patienten haben wir bereits behandelt“, so Oberärztin Dr. Birgitta Sadra, Leiterin des Herzkatheterlabors und seit zwei Jahren an St. Anna. Sie verfügt ebenso über umfangreiche Erfahrung bei dieser Art von Untersuchung wie Dr. Heiko Kilter, Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Angiologie (Gefäßheilkunde) an den Häusern in Uerdingen und Huckingen. Mit drei weiteren Kardiologen, die in den vergangenen Monaten ihre Arbeit aufgenommen haben, bilden sie ein Team, das einen 24-Stunden-Bereitsschaftsdienst notwendig macht. Weil die nächste Duisburger Katheterlabors in Meiderich stehen, verkürzt sich damit der Weg für Notfälle im Duisburger Süden. „Bei einem Herzinfarkt sollte nicht mehr als eine Stunde bis zur Behandlung vergehen“, sagt Dr. Birgitta Sadra.

Die Einrichtung des Labors sei auch ein strategischer Schritt zum Ausbau in der Herz- und Gefäßmedizin – eine von drei Kernkompetenzen der Malteser neben der Onkologie und HNO-Behandlungen.

Bisher musste sich das St. Anna bei Herzerkrankungen auf „nicht invasive“ Therapien (ohne Zugang ins Innere des Körpers) beschränken. „Alle anderen Patienten mussten wir wegschicken. Ein zusätzliches Transportrisiko“, so Geschäftsführer Utler. Für herzchirurgische Eingriffe – sie können an St. Anna nicht erbracht werden – bleiben Verlegungen notwendig.

Der neue Messplatz sei auch eine wichtige Ergänzung für die Gefäßchirurgie, betont Dr. Heiko Kilter. „Viele Patienten mit Gefäßerkrankungen haben auch Probleme mit dem Herz, etwa 30 Prozent sterben an einem Herzinfarkt.“ Von jährlich rund 35 000 Patienten in den drei Malteser-Häusern habe ein Drittel aufgrund der Vorerkrankungen ein Herzrisiko, davon wiederum müsse bis zu einem Drittel kardiologisch untersucht werden.