Duissern. .
„Tanzen im Karneval ist fast Leistungssport“, ist sich Manfred Brey, Präsident der Jecken aus dem Königreich Duissern, sicher. Er schwört die Narren, die sich zur Prunksitzung im Gertrud-Bäumer-Berufskolleg zusammengefunden haben, auf eine wahre Tanzparty ein. Getanzt wird nämlich auf und vor der Bühne. Während die Gäste schunkeln und zum Discofox im Zuschauerraum ansetzen, verausgabt sich auf der Bühne der Nachwuchs der Karnevalsgesellschaft. Spaß haben an diesem Abend alle – und ins Schwitzen kommen auch alle.
Showtänzer stehen im Mittelpunkt
Obwohl Humorist Winfried Ketzer und Schlagersternchen Sandra sowie Prinz Gutti I . und Gefolgschaft auch für mächtig gute Stimmung in der Schulaula sorgen, stehen an diesem Abend vor allem die Tanzgarden im Mittelpunkt. Die meisten davon kommen aus den eigenen Reihen der Duisserner. Was den Nachwuchs angeht, können sie sich scheinbar nicht beklagen im Königreich. Das Paar Emma und Leon versprüht mit einem herzlichen Lächeln bei der Show jede Menge gute Laune. Scheinbar spielerisch leicht bewegen sie sich über die Bühne. Das jecke Publikum feiert die Jungstars mit frenetischem Jubel.
Noch etwas spektakulärer ist der Auftritt der Tanzgarde des Königreichs. Fast auf den Punkt genau synchron und mit vielen akrobatischen Einlagen wickeln die Mädels in ihren blau-weißen Outfits die Gäste um den Finger. Damit alles so gut klappt wie bei der Prunksitzung, trainieren die Mädels hart. „Wir üben zwei Mal in der Woche“, sagt die 16-jährige Yvonne. Damit die Tanzmariechen den Spagat und die vielen Luftsprünge nicht verlernen, trainieren sie auch außerhalb der närrischen Jahreszeit. Im Sommer arbeiten sie regelmäßig an neuen Choreographien. Nur auf das schicke Kostüm verzichten sie beim Training. „Wir haben dann Turnsachen an“, sagt Michelle (18), die bereits seit ihren Kindertagen im Verein ist. Das Kostüm dann allerdings bei den Sitzungen zu tragen, sei jedes Mal etwas ganz besonderes. Auch auf die passende Schminke sind die Mädels stolz.
Dass die Menschen vor der Bühne sie bewundern, wissen sie, dennoch sei es immer wieder aufregend, vor Publikum zu tanzen. „Ich bin jedes mal so aufgeregt, als wäre es das erste Mal“, sagt Yvonne. „Daran wird sich sicher nichts ändern, aber es ist toll.“
Nach den Auftritten gesellen sich die Mitglieder der Tanzgarden zu den übrigen Gästen. Sie schunkeln und bestaunen die übrigen Künstler – und freuen sich auf den nächsten Auftritt.