Ungelsheim. .

Die Zukunft der Jugend- und Seniorenarbeit – das waren die zentralen Themen bei der Gemeindeversammlung in der Evangelischen Auferstehungskirche am Sandmüllersweg in Ungelsheim. Gemeindemitglieder und Geistliche diskutierten gemeinsam, wie die Nachwuchsarbeit und der Umgang mit den vielen Senioren organisiert werden kann.

Es überrascht kaum zu hören, dass wenig junge Menschen die Ungelsheimer Kirche besuchen, so sieht es überall im Lande aus. Und doch kommt in Ungelsheim erschwerend hinzu, dass verhältnismäßig viel mehr alte als junge Menschen im Stadtteil leben. Nirgends sonst in Duisburg ist der Anteil an Senioren so hoch. Über 50 Jahre alt ist der Ungelsheimer im Durchschnitt.

„Wir müssen die Jugendarbeit professioneller gestalten. Es muss da noch mehr getan werden als bei der Seniorenarbeit“, sagte ein besorgtes Gemeindemitglied bei der Diskussion. Ulrich Hein, Vorsitzender des Presbyteriums, musste allerdings erwidern: „Es ist leider seit Jahren nicht leicht, Personal zu finanzieren. Die Lage hat sich hier einfach verändert.“ Dennoch sei die Gemeinde bei den Jugendlichen beliebt, vor allem im „sehr lebendigen Bereich“ der Kindergärten und Tageseinrichtungen sei man gut aufgestellt, erklärte Hein. Es handle sich vielmehr um ein demografisches Problem. Wenn die Gemeinde von einer Hundertprozent-Quote konfirmierter Jugendlicher spricht, muss man das relativieren: Die Gemeinde hat im vergangenen Jahr alle Jugendlichen im entsprechenden Alter angeschrieben und eine Konfirmation in Aussicht gestellt und alle stimmten zu. Doch es handelte sich nur um 20 Jungen und Mädchen. „Die Zeiten von hauptamtlichen Jugendarbeitern in der Gemeinde sind somit leider vorbei.“ Trotzdem müsse man natürlich weiter am Ball bleiben und neue Formen der Jugendarbeit entwickeln.

Bei der Seniorenarbeit will man ebenfalls alternative Wege gehen. „Junge Senioren können sich um ältere Senioren kümmern“, lautete der Vorschlag der Gläubigen. Hein hält das für eine ausgezeichnete Idee. Da die Gemeinde immer älter werde, sei das eine gute Möglichkeit, die Seniorenarbeit abzudecken. So würden alle davon profitieren.