Wanheim. . 135 städtische Kleingärten in Wanheim sind zu hoch mit Blei und Cadmium in den Böden belastet. Da Cadmium über Gemüse in den menschlichen Körper gelangt, soll es auf drei Anlagen im Ort künftig nur noch in Hochbeeten angebaut werden. Die Anlage Biegerhof ist jetzt als erste damit ausgestattet worden. Zwei andere Anlagen sollen folgen.
135 städtische Kleingärten und rund 280 private Hausgärten im Ort müssen in den nächsten Jahren vor Bodengiften wie Blei und Cadmium geschützt werden. Während die Sanierung der städtischen Kleingärten bereits stattfindet, wird sie für die privaten Hausgärten erst noch vorbereitet. Die Kleingartenanlage Biegerhof am Biegerpark kann bereits Vollzug melden: Dort wurden im Oktober/November auf allen insgesamt 27 Parzellen jeweils drei neue Hochbeete aufgestellt.
Auf der Anlage Im Ährenfeld sollen die Arbeiten nach Mitteilung der Stadt in diesem Monat anlaufen. Dort ist wie im Biegerhof Cadmium das Hauptproblem. Nur drei Parzellen sind von einer zu hohen Bleibelastung betroffen. Cadmium gelangt über Gemüseverzehr in den Körper. Um das zu verhindern, werden für den Gemüseanbau die Hochbeete aufgestellt. Blei stellt hauptsächlich über den Boden-zu-Mund-Kontakt eine Gefahr für Kleinkinder dar. Deshalb werden die davon belasteten Böden je nach Nutzung zusätzlich mit Mutterboden abgedeckt (Zierbeete) oder aber ausgekoffert und ausgetauscht.
Kosten deutlich reduziert
Cadmium ist das Hauptproblem auf der Anlage Feierabend. Auch ist dort ein Bodenaustausch vorgesehen. Wie die Stadt mitteilt, soll damit erst im Herbst begonnen werden. Vorab werden dort, wo das ausreicht, nur die Hochbeete aufgestellt.
Überall den Boden auszutauschen, das hätte Kosten von rund 2,9 Mio Euro verursacht. In der abgespeckten Version kalkulierte die Stadt vor einem Jahr mit 62 000 Euro für die Hochbeete im Biegerhof, mit 73 000 Euro für Im Ährenfeld und mit insgesamt 900 000 Euro auf der Anlage Feierabend.
Kritik an „Billig-Version“
Im Vorfeld der Aufstellung der Hochbeete war Kritik am ausgewählten Typ aufgekommen, so dass die Bezirksvertretung Süd die Verwaltung um erneute Überprüfung bat. Theo Küpper von der Anlage Im Ährenfeld sprach auch jetzt von einer „Billig-Version“, auf die sich der Stadtverband der Kleingärtner da eingelassen habe. „Mit 60 Zentimetern Höhe sind die unschönen Stahlgestelle nicht rückenschonend“, rügt er. Auf der Kleingartenanlage Biegerhof ist man mit den neuen Hochbeeten aber zufrieden. „Wir hoffen, dass wir in diesem Jahr schon ernten können“, heißt es aus dem dortigen Vorstand.
Offen bleibt, wie die Stadt mit noch insgesamt neun Quadratmetern Gemüse-Anbaufläche je Kleingarten der Vorgabe des Kleingartengesetzes entsprechen will, wonach auf einem Drittel der Gartenfläche angebaut werden muss, das sind in der Regel 100 Quadratmeter, wobei aber auch Obstwiesen mitzählen.