Süd.

Noch einmal schlafen, dann ist Heiligabend. Wer jetzt noch nicht alle Geschenke hat, muss sich sputen. Der Einzelhandel im Duisburger Süden befindet sich derweil auf der Zielgeraden. Zwar rechnen einige noch mit Käufen am Heiligen Abend, sie ziehen jedoch bereits ein Resümee – und das fällt meist positiv aus.

Gegen die Internet-Konkurrenz

Wie in den vergangenen Jahren stehen Bücher wieder auf der Geschenkliste vieler Duisburger ganz oben, weiß Gabi Scheibe, Inhaberin des Buchladens „Was Ihr wollt” an der Münchener Straße: „Der Weihnachtsverkauf rockt auch in diesem Jahr”, sagt sie. Mit einem guten Sortiment, das neben Bestsellern auch unbekanntere Werke bietet, und der Möglichkeit, kurzfristig Vergriffenes zu bestellen, bietet Scheibe großen Internet-Versandhäusern die Stirn.

Und so stöbern, bestellen und kaufen zahlreiche Kunden auch am letzten Wochenende vor Weihnachten. „Ich glaube, der gesamte Einzelhandel ist durch das Internet gebeutelt, aber ein Buch vor Ort zu kaufen, das geht irgendwie immer.”

Auf einen wahren Ansturm in den letzten Stunden vor dem Fest bereitet sich die Parfümerie Ohly an der Münchener Straße vor. „Wir haben an Heiligabend immer bis zwölf Uhr geöffnet”, sagt Thomas Ohly, der den Laden mit seiner Schwester führt. „Dann wird es hier schonmal hektisch. Vor allem Herren sind so kurz vor der Bescherung auf der Jagd nach einem Last-Minute-Geschenk.” Ob ein starker Verkauf an Heiligabend für ebenso gute Zahlen wie im Vorjahr sorgt, ist jedoch ungewiss. „Insgesamt war der Verkauf bisher etwas schwächer als in der Weihnachtszeit 2012”, sagt Ohly und fügt hinzu: „Wir sind aber trotzdem zufrieden.”

Nicht so gut ist es beim Modegeschäft „belchic”, ebenfalls an der Münchener Straße, gelaufen. „Es war eher bescheiden bisher”, sagt René Reifferscheid. Er kritisiert vor allem, dass die verkaufsoffenen Sonntage im Süden mit denen in der Innenstadt zusammengelegt wurden. „Da haben wir viele Kunden verloren, denke ich.”

Einen ganz neuen Trend zum „Weihnachtsgrillen“ hat Einzelhändler Jörg Jockel in diesem Jahr festgestellt. Er ist Inhaber der beiden Geschäfte „wohnart” und „Barbecue Company” an der Düsseldorfer Landstraße. „Viele wollen zum Fest grillen”, staunt er, noch immer ein wenig überrascht. „Es wurden Grills aber auch viel Zubehör in unserem Barbecue-Laden gekauft – und zwar nicht, um es zu verschenken, sondern um tatsächlich zu grillen.” An den Temperaturen wird’s nicht scheitern.