Duisburg/Düsseldorf.

Am 1. November 1899 fuhr der Vorläufer der "U 79", die D-Bahn, erstmals zwischen Kaiserswerth und Düsseldorf

Wenn man heute mit der „U 79” von Duisburg nach Düsseldorf unterwegs ist, muss man jenen weitsichtigen Männern danken, die vor 110 Jahren diese Straßenbahnverbindung auf denWeggebracht haben. Am 1. November 1899 konnte die „Gesellschaft für elektrische Unternehmungen, Berlin” den ersten Teil der Strecke zwischen den beiden Rheinstädten in Betrieb nehmen.

In dem Vertrag war es untersagt, die beiden Hauptbahnhöfe zu verbinden. Bei der Eröffnung fuhren zunächst von vormittags 9 Uhr bis abends 9 Uhr vier Wagen zwischen Kaiserswerth und Düsseldorf. Schon am 16. August 1900 konnte die Reststrecke Kaiserswerth - Duisburg dem Verkehr übergeben werden.

Bis Ende 1900 wurden 565 088 Personen befördert. 1908 ging die Bahn in den Besitz der „Allgemeinen Lokal- und Straßenbahngesellschaft Berlin” über. 1911 erwarb die Stadt Düsseldorf den Teil der Bahn bis Stockum. Dagegen baute die „Allgemeine” 1912 am Grunewald ein zweites Depot. 1914 erwarb die Stadt Duisburg die Bahn. Den Rekord brachte das Jahr 1915 mit 5 339 606 Personen. Besatzungszeit und Inflation machten es unmöglich, dringend notwendige Verbesserungen auszuführen. Auf der Provinzialstraße rissen die Straßenbauarbeiten nicht ab. 1920 stellten beide Städte Überlegungen an, die Bahn auf einen separaten Bahnkörper zu verlegen.

Während es auf der alten, eingleisigen Linienführung nur Ausweichplätze für die Begegnung der Bahnen gab, wurde die neue Strecke zweigleisig ausgebaut. Mit den Arbeiten war 1924 begonnen worden. Vom Neuenhof bis Düsseldorf wurde der Bahnkörper, so wie er auch heute noch existiert, 100 bis 300 Meter westlich der Landstraße er- baut. Vom Neuenhof bis zur Königstraße erfolgte der Ausbau auf der Düsseldorfer Straße. Am1. Mai 1926 konnte die Bahn auf dem neuen Bahnkörper ihren Betrieb mit neuen schweren vierachsigen Fahrzeugen als gemeinschaftlich betriebene Straßenbahn der Duisburger Straßenbahn und der Rheinbahn aufnehmen.

Nachdem 1930 die Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h auf 60 km/h angehoben wurde, konnte man von einer Schnellstraßenbahn reden. Als 1935 der neue Hauptbahnhof gebaut wurde, gab es eine neue, unterirdische Haltestelle direkt am Haupteingang. 1955 wurde die Enthaltestelle mit dem Bau der „Nord-Süd- Achse” in die Mercatorstraße verlegt. Am 2. März 1945 wurde der Betrieb nach dem Beschuss durch einen alliierten Jagdflieger eingestellt.

Nach Wiederinbetriebnahme gesprengter Brücken fuhr die Bahn am 15. Mai 1946 erstmals wieder. Ende der 1960er Jahre erfolgte der Ausbau zur „Stadtbahn” zwischen Neuem Friedhof und Kesselsberg mit Hoch und Tieflage der Strecke. 1972 war die Station Sittardsberg schon ausgebaut. 1974 wurde der Bahnhof Angerbogen fertig, der nie in Betrieb ging. Pfingsten 1950 begann auf der Linie der reguläre Speisewagenbetrieb. Die DVG entfernte in den 90er Jahren die Speiseabteile.Am11. Juli 1992 wurde die „U 79” als U-Bahnstrecke über den Platanenhof in die „Unterwelt” geleitet.