Rahm. . Jugendleiter, Trainer von zwei Nachwuchsmannschaften, Vertreter des Vereinswirts: Ohne Ehrenamtler wie Stefan Klinker sind Sportvereine nicht denkbar. Für sein Engagement beim TS Rahm ist der 28-Jährige nun bei einer Ehrenamtsaktion des Fußball-Verbandes in den „Club der Top 100“ aufgenommen worden.
Im Zweifelsfall ist Stefan Klinker auf dem Fußballplatz anzutreffen. Der junge Mann verbringt den Großteil seiner Freizeit beim TS Rahm - nicht allein aus Spaß, sondern weil er sich ehrenamtlich engagiert. Er ist Ansprechpartner für 160 Kinder und Jugendliche in zehn Mannschaften, organisiert den Spielbetrieb und trainiert die E- und D-Jugend. Für so viel Engagement wurde der Jugendleiter jetzt vom Fußballverband Niederrhein ausgezeichnet. Was den sympathischen jungen Mann sichtlich freut.
Auf dem Sportplatz aufgewachsen
Martin Kleinen, der Leiter der Fußballabteilung bei der Rahmer Turnerschaft, hatte ihn für den Preis vorgeschlagen. Der Verband akzeptierte die Nominierung und nahm Stefan Klinker im Rahmen seiner Aktion Ehrenamt in den „Club der Top 100“ auf.
Als Preis lockt der Besuch von zwei Spielen der deutschen Nationalmannschaft. „Wahrscheinlich sind das irgendwelche Freundschaftsspiele, aber das ist mir vollkommen egal“, kommentiert Stefan.
Der 28jährige ist quasi auf dem Fußballplatz groß geworden. Bereits Vater Frank Klinker hat sich 20 Jahre lang als Jugendleiter eingesetzt. Stefan hat 1990 bei den Bambinos angefangen, zunächst als Stürmer. Seit 2000 trainiert er Jugendmannschaften und zwischendurch, wenn der Wirt ausfällt, schmeißt er auch die Vereinskneipe am Reiserpfad.
Seit Frühjahr diesen Jahres hat der MSV-Fan den Job des Jugendleiters übernommen. Was macht man in dieser Funktion? „Eigentlich alles. Man ist Anlaufstelle für Kinder und Eltern, kreidet den Platz ab, kümmert sich darum, dass bei Turnieren alles reibungslos läuft und betreut die Trainer der Gastmannschaften“. An zahlreichen Wochenenden ist Stefan Klinker von Morgens bis zum späten Nachmittag im Verein anzutreffen.
Das alles muss er mit seiner Arbeit als Familienpfleger vereinbaren, er betreut geistig Behinderte in Wohngruppen. Warum halst sich Stefan Klinker freiwillig die zusätzliche Arbeit auf? „Ich will Verantwortung übernehmen und den Jugendlichen ein Vorbild sein“, sagt er dazu. Auch sein Vater hat für ihn diese Vorbildrolle übernommen.
Andere sollen nachrücken
Sauer wird der Jugendleiter nur, wenn er auch noch die Kabinen ausfegen muss, weil die Spieler sich nicht um den Dreck scheren. Vorläufig will sich Stefan weiter als Jugendleiter engagieren, aber irgendwann hofft er darauf, dass andere nachrücken. Sein Wunsch für die Zukunft: „Es wäre schon schön, wenn der Platz renoviert wird“. Auf teuren Kunstrasen wagt er hingegen nicht zu hoffen.