Huckingen. . Spreng-Experten vom THW klärten jetzt an der Grundschule Albert-Schweitzer-Straße in Huckingen Viertklässler auf: Schon so mancher Böller hat zu schweren Verletzungen geführt. Ihr Schwarzpulver am Neujahrstag zu sammeln und daran zu zündeln, kann übel ausgehen. Und wenn Erwachsene damit leichtfertig hantieren, sollten die Kinder besser weglaufen.
Wenn es zischt und kracht, übt das magische Anziehungskraft auf Kinder aus. Weil das vor allem bei der Silvester-Knallerei gefährlich werden kann, betreibt die Grundschule Albert-Schweitzer-Straße seit einiger Zeit zusammen mit dem Technischen Hilfswerk (THW) Aufklärung in Sachen Feuerwerkskörpern. Am Freitag waren Helfer der Sprenggruppe vom THW-Ortsverband Ratingen, einer von sieben in NRW, wieder an der Schule.
Explosives Gemisch
Gebannt stehen die Kinder am weiß-roten Flatterband. Dahinter haben Mitarbeiter des THW einen mit Schwarzpulver gefüllten Zylinder aufgestellt. Aus sicherer Entfernung wird es gezündet. Eine mannshohe Stichflamme steigt empor. „Es ist weit verbreitet“, berichtet ein THWler, „dass Kinder an Neujahr Reste von Raketen und Knallern zusammentragen und Schwarzpulver sammeln.“ Wie explosiv so ein Gemisch ist, soll das Experiment zeigen.
Kurz zuvor wird ein Knaller in der Gipshand einer Holzpuppe angezündet. Die THW-Männer wollen den Kindern zeigen, wie verbrannt die Hand nachher aussieht. Und am Beispiel einer mit Luft gefüllten Plastiktüte, die in Kopfhöhe der Puppe angebracht ist, demonstrieren sie, wie es um das Trommelfell bestellt ist, wenn ein Knaller am Kopf detoniert.
Schockierende Bilder von Verletzungen
Aber das ist nur der praktische Teil der Aufklärung. In einem Nebenraum macht Andreas Fröhlich, der Chef der Sprenggruppe, die Viertklässler ganz allgemein mit Knallern und Raketen vertraut, zeigt schockierende Bilder von Verletzungen. Bei ihm erfahren sie, dass es zwei Sicherheitsklassen dafür gibt. Klasse 1 sind zum Beispiel Wunderkerzen. „Die dürfen Kinder unter zwölf Jahren anzünden, wenn ein Erwachsener daneben steht“, erklärt er. Nur: „Wunderkerzen gehören nicht auf den Kuchen. Was davon abtropft, ist hoch giftig.“ Es gebe aber spezielle, unbedenkliche Kuchen-Wunderkerzen.
„Match Cracker“, „Pyro Cracker“, „Rainbow Fire“ und wie sie alle heißen, allesamt Klasse 2, haben in Kinderhänden nichts zu suchen. Und wenn Erwachsene damit leichtfertig umgehen, etwa mit Knallern werfen oder Raketen in wackligen Flaschen zünden, „dann lauft einfach ganz schnell weg“, rät Fröhlich den Kindern.