Süd. Ob barrierefreier Umbau der Wohnung oder mögliche Treffpunkte für Ältere: Ein Besuch bei der Bürgersprechstunde des Seniorenbeirats kann nützlich sein
Der Andrang bei der Bürgersprechstunde des Seniorenbeirats hält sich in Grenzen. Den Kaffee, den die Mitarbeiter des Caritascentrums Süd an der Sittardsberger Allee freundlicherweise und in Erwartung vieler Besucher gekocht haben, werden sie wohl großenteils selber trinken.
Dabei liegen im Duisburger Süden die Stadtteile mit der ältesten Bevölkerung Duisburgs. Und bei der Sprechstunde kann man ausgesprochen nützliche Dinge oder jedenfalls den passenden Ansprechpartner bei der Stadt in Erfahrung bringen: Egal, ob es darum geht, wie man seine Wohnung barrierefrei umbaut, welche Treffpunkte es für ältere Menschen im Stadtteil gibt oder an wen man sich wenden kann, wenn der Ehepartner pflegebedürftig wird. Eine prima Sache eigentlich, die offenbar zu wenige Menschen kennen. „Oder die Menschen trauen sich nicht“, vermutet Arno Müller.
Der richtige Gesprächspartner
Der ehemalige Bezirksbürgermeister aus Wanheim hat nach Wilhelm Hamachers Tod den Vorsitz des Seniorenbeirats übernommen. Heute sitzt er - ehrenamtlich - in der Bürgersprechstunde und versucht, Otto Kleinholz zu helfen.
Der ehemalige Sportlehrer am Mannesmann-Gymnasium kennt keine Schwellenängste. Er fragt an, ob man vor seinem Haus Am Bruchgraben 10 einen Halteplatz zum Be- und Entladen markieren kann. „Wir sind alle vor fast 40 Jahren eingezogen, der Jüngste ist mittlerweile 75. Uns fällt es zunehmend schwerer, die Einkäufe von den Parkbuchten zum Hauseingang zu schleppen“, schildert der 84-Jährige die Situation. Der Wunsch der Bewohner: eine Parkfläche mit einem Schild „Be- und Entladen erlaubt“. Hans Müller, Ansprechpartner aus dem Amt für Wohnen und Soziales, verspricht, das Anliegen weiterzugeben.
Der direkte Draht ist der große Vorteil der Bürgersprechstunde. Weiß der Seniorenbeirat nicht weiter, vermittelt man oft an die Begegnungs- und Beratungszentren in den Stadtteilen. „Die kennen sich vor Ort am besten aus“, so Müller. Sie können Senioren, die Kontakte suchen, Möglichkeiten in ihrem Stadtteil nennen, seien es Sportvereine oder Stadtteilspaziergänge.
Hilfreich ist auch die Broschüre „Älter werden in Duisburg“, eine Fundgrube mit Anlaufstellen aller Art. Einige Exemplaren liegen bei jeder Bürgersprechstunde bereit.
Wohnen im Alter, Vereinsamung und Einkaufen im Stadtteil sind Themen, die oft zur Sprache kommen. Die Nummer der Wohnberatungsstelle wird folglich häufig weitergegeben. „Beim Einkaufen ist es schwieriger. Wir können den Leuten schließlich keinen Laden vor die Tür setzen“, so Müller.