Rahm. . Die Feier zum 50. Geburtstag des katholischen Kindergartens Rahm begann am Sonntag mit einer Messe in St. Hubertus. Danach trafen sich im Kindergarten auch viele Ehemalige. Für viele wurde der Besuch zu einer Zeitreise in die eigene Kindheit.
Wenn Verena Kling ihre Tochter Leticia (5) in den Katholischen Kindergarten St.Hubertus am Rahmer Bach bringt, ist das jedes Mal eine kleine Reise in die Vergangenheit. „Es duftet hier noch genauso wie früher“, sagt die 38-Jährige. „Der Geruch erinnert mich an meine Kindheit“. Seit 50 Jahren gibt es den Kindergarten mittlerweile. Bei einer großen Geburtstagsfeier ging es gestern vielen Menschen so wie Verena Kling: Auch wer nicht täglich sein eigenes Kind dort hin fährt, erinnerte sich an vergangene Zeiten. Gemeinsam tauschten ehemalige Kindergartenkinder und Erzieherinnen Erinnerungen aus, während Jungen und Mädchen spielten und sangen.
Mütter schwelgen in Erinnerungen
Annika Fettweiß gehört auch zu den Besucherinnen, die mittlerweile ihr eigenes Kind in die Einrichtung bringt. Schnell sei die Zeit vergangenen. Die Momente, in denen sie dort in den Achtziger Jahren durch die Flure flitzte und tobte, sie spielen sich bei der Feier vor ihrem geistigen Auge ab. Für einen Augenblick schwelgt sie, wie viele andere Mütter an diesem Vormittag in Erinnerungen. „Es war damals alles ganz genauso wie heute“, sagt die 33-Jährige und blickt sich um: „Die Räumlichkeiten haben sich kaum verändert. Ob Turnhalle oder Küche – alles ist so wie damals, als ich ein Kind war.“
Für die Geburtstagsfeier hat Fettweiß mit einigen anderen Müttern zahlreiche Dekoartikel gebastelt. Die Einnahmen kommen dem Kindergarten zu Gute. Während am Verkaufsstand Ehemalige und Mütter von derzeitigen Kindergartenkindern ins Gespräch kommen, spielen die zahlreichen Steppkes mit dem Spielzeug oder toben vor dem Eingang. Auch für die Kleinen ist der Geburtstag etwas besonderes: „Wir haben eine ganze Woche jeden Tag in den Gruppen gefeiert“, erklärt Josefine Marigliano, Leiterin der Einrichtung. Über das Erscheinen der zahlreichen Gäste – die Räume sind so gut gefüllt, dass sich viele vor dem Kindergarten aufhalten – zeigte sich Marigliano sehr erfreut. Es zeige, welch wichtige Bedeutung die Einrichtung im Leben vieler Menschen habe.
Bei der Feier plaudern auch ehemalige Kindergartenkinder und Erzieherinnen miteinander. Viele sind sich allerdings bekannt. Ein großes Wiedersehen nach langen Jahren ist es nicht. Verena Kling sieht ihre ehemaligen Erzieherinnen regelmäßig, wenn sie Leticia vorbeibringt oder abholt. Doch sie erinnert sich noch genau an den Moment, als sie ihre Tochter vor etwas über einem Jahr in ihrem alten Kindergarten anmeldete: „Ich saß plötzlich meiner früheren Erzieherin gegenüber“, sagt sie und lacht. Sie habe sich auch sofort an sie erinnert. Dann habe sie sich Verena Klings Tochter angesehen: „Sie sagte, dass sie mir wirklich sehr ähnlich sehe. Sie sehe ganz wie die kleine Verena früher aus, sagte sie dann.“