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Dass immer weniger Schüler der gymnasialen Oberstufe die Musikschule besuchen, weil sie die stärkeren schulischen Belastungen durch das „Turbo-Abi“ davon abhalte, beklagt Volker Gerland als Vorsitzender des NRW-Landesverbandes der Musikschulen. Entspannter sieht dies Reinhard Kaisers, Bezirksleiter der Musik- und Kunstschule für den Duisburger Süden. „Sorgen mache ich mir noch keine.“

Enge Kooperation mit den Schulen zahlt sich aus

In fünf oder zehn Jahren, so Kaisers, werde das aber möglicherweise zum Problem werden, wenn man nicht reagiert. „Denn die Rahmenbedingungen werden immer schwieriger.“ Noch sei die Schülerschaft der Musikschule aber groß und engagiert. Zudem gebe es vor Ort enge Kooperationen mit Schulen, so dass man in der Musikschule noch keine Nachwuchssorgen habe. Reinhard Kaisers: „Besonders gut läuft es mit Grundschulen, mit weiterführenden Schulen ist die Zusammenarbeit noch ausbaufähig.“

Großen Zuspruch für die Musikschule gab’s am Sonntagabend beim Jahreskonzert in der fast ausverkauften Aula des Mannesmann-Gymnasiums in Huckingen. Über 100 Musikschüler, aber auch Nachwuchskünstler zeigten, was sie in diesem Jahr gelernt haben. Dabei ließen sie keine Facette des instrumentalen Angebots aus: Gitarren, Klavier, Violinen und Schlagzeug waren ebenso vertreten, wie Kinder mit Flöten und Akkordeons. Die Kunstschüler präsentierten dagegen ausgewählte Bilder mit roten Drachen und eine illustrierte Geschichte über Mundraub.

Neben Klassikern wie die „Habanera“ aus Carmen für ein Flötenensemble sowie die Titelmelodie des „Rosaroten Panthers“ und „Greensleeves“ fürs Klavier, bekam das Publikum sogar den aus Internetvideos bekannten „Cup Song“ zu hören, der mit Bechern gespielt wird.

Beim Konzert wirkten viele Solisten, Duette und kleinere Ensembles mit, aber auch das JeKi-Orchester, der Chor der Grundschule Böhmerstraße und das Bezirksorchester, das seine Zuhörer mit Peter Fox’ „Haus am See“ nach Hause verabschiedete.

Eine Auswirkung der größeren schulischen Belastung zeigte sich allerdings dann doch beim Konzert, wie Kaisers einräumte: Das rund 70-köpfige Bezirksorchester konnte nur ein einziges Mal vor seinem Auftritt zusammen proben – die restlichen Proben gab’s im Einzelunterricht. Trotzdem ernteten die Kinder und Jugendlichen donnernden Applaus.