Hüttenheim. .

Nicht nur ein Kreuz, sondern 23 sollen die rund 3450 Beschäftigten der Hüttenwerke Krupp Mannesmann im Frühjahr bei den Wahlen des Betriebsrats machen können. „Wir werden deshalb als IG Metall keine Liste einreichen“, kündigt Betriebsratsvorsitzender Ulrich Kimpel an.

Standortsicherung als Topthema

Derzeit stellt die Gewerkschaft 21 von 23 Betriebsräten der HKM. Ziel sei es, für die Neuwahl eine gemeinsame offene Liste vorzulegen. Kimpel: „Da können sich dann alle eintragen.“ Die Wahl werde damit demokratischer, meint der Vorsitzende. „Bei der Listenwahl gibt es immer wieder Kollegen, die gar nicht erst abstimmen, weil sie nur ein Kreuz machen dürfen.“

Allerdings ist die Listenwahl grundsätzlich vorgesehen. Nur für den Fall, dass eine einzige Liste zur Wahl steht, ist die Persönlichkeitswahl möglich. Dann können die Beschäftigten so viele Kandidaten auswählen, wie der Betriebsrat Mitglieder hat – 23 im Fall der HKM. Ziel des Betriebsrats sei es, andere Gruppen einzubinden, um sie von der gemeinsamen Liste zu überzeugen, so Kimpel. Darüber werde man im Vorfeld Gespräche führen.

Weitgehend unverändert wird sich die derzeitige Besetzung erneut zur Wahl stellen. Der Vorsitzende, seit 2009 im Amt, wird ebenso auf der Liste stehen wie sein Stellvertreter Norbert Keller und Ralf Schröder, Leiter des Vertrauenskörpers der Hütte.

Die Standortsicherung ist für Ulrich Kimpel das bestimmende Thema für die kommende Wahlperiode des Betriebsrats. Man werde auf Investitionen in den Erhalt der Anlagen drängen. Nach dem Hochofen A, der nach Neuzustellung im Jahr 2010 wieder in Betrieb ging, richtet sich der Blick auf den Hochofen B. Kimpel: „Dass rechtzeitig eine Entscheidung für seine Zustellung fällt, hat für uns Priorität.“

Die Mitarbeiter-Vertretung verweist dabei auf die Prognosen, die mittelfristig eine Erholung der Stahlkonjunktur sehen. Hoffnungen knüpfen sich auch an die Inbetriebnahme der Kokerei-Erweiterung im kommenden Frühjahr. „Die Versorgung mit Eigenkoks wird dazu beitragen, dass wir unsere Qualität steigern können.“

Einen Blick zurück wird es auf der Betriebsversammlung geben, die am 3. und 4. Dezember in der Sporthalle Süd stattfindet. „Wir können auf Erfolge verweisen“, betont Ulrich Kimpel. Er nennt den erfolgreichen Widerstand des Betriebsrats gegen die Fremdvergabe der Adjustage – die Logistik des Stahlwerks blieb gegen Zugeständnisse bei den Arbeitszeitkonten der etwa 200 Beschäftigten im Unternehmen.