Buchholz. .
Viel Verunsicherung gibt’s bei den Bürgern angesichts der Zahl von Einbrüchen, die in den ersten drei Quartalen des Jahres um acht Prozent gestiegen sind. Mit der Aktion „Riegel vor“ wirbt die Polizei beim Bürger für wirksamen Einbruchsschutz.
Doch auch die Sorglosen gibt’s noch, konstatiert Uwe Gärtner nach einer kurzen Runde am Marktplatz. „In eine Wohnung hier hätte ich gut einbrechen können. Alle Signale zeigen, dass niemand daheim ist“, sagt der Kriminalhauptkommissar.
Begehrt: Schmuck und Geld
Das sind genau die Anzeichen, auf die Langfinger achten. „Das sind keine Räuber, die den Leuten an die Wäsche wollen. Sie wollen schnell und leicht stehlen“, sagt Manfred Zimmermann. Der Diplom-Ingenieur bei der Polizei gibt den Bürgern schon seit 30 Jahren Tipps zur Sicherung ihres Heims. Licht aus, Garage leer, Rollos runter, Briefkasten voll: Das sind die Hinweise. „Die Täter suchen keine bestimmten Häuser oder Wohnungen, sondern gute Gelegenheiten“, sagt Zimmermann. Begehrt vor allem: Schmuck , Bargeld, Elektronik. Auch Parfüm und Kleidung. „Manchmal scheint’s, als wollte sich das jemand eine Wohnung einrichten.“ Auch die Fluchtwege kennen die Einbrecher. „In Ortsteilen wie Bissingheim etwa, wo nur eine Straße rein und raus führt, da gibt’s weniger Fälle“, sagt Zimmermann.
Die Qualität der Sicherung entscheidet über den Erfolg der Täter. Allein im Jahr 2012 wurden der Polizei rund 400 Einbruchsversuche gemeldet. Oft ist der Schreck so groß, dass die Bürger die Berater nach zusätzlichen Sicherungen fragen. „Teuer muss es nicht sein, aber sachgemäß“, rät der Ingenieur zum Blick auf die Tipps des Landeskriminalamtes (www.lkanrw.de), zur Beratung durch das Kommissariat für Prävention oder zum Besuch der technischen Ausstellung in der Beratungsstelle im Rathaus.
Dass zumeist nachgerüstet werden muss, weil selbst bei Neubauten an der Sicherheit gespart wird, bedauern die Beamten. Im Arbeitskreis Prävention versucht die Polizei, darüber mit Bauträgern ins Gespräch zu kommen. „Die Gebag bietet gegen Kostenbeteiligung Sicherungen in Erdgeschossen an“, freut sich Manfred Zimmermann.
Keine Sicherung gibt’s gegen den Schock, den der Eingriff in die Privatsphäre auslöst. Beratung bieten dann Sylvia Wenz und André Tiegs beim Opferschutz der Polizei an.