Altstadt. .
Ein Menschenauflauf hat sich gebildet, der WDR und die Presse waren da und auch das Radio wollte kommen. Die Interessengemeinschaft Altstadt-Süd hatte angekündigt, die riesige Baugrube an der Beekstraße zuschütten zu wollen. Seitdem am Rande der Altstadt dieses riesige Loch klafft, geht es mit dem Viertel bergab. Geschäfte in der Altstadt sterben, Autos erreichen kaum mehr das „Quartier“, kurz: die Hauptschlagader der Altstadt wurde gekappt. So sieht es zumindest die Interessengemeinschaft (IG).
Parkplatz im Viertel gefordert
Zunächst sollte an dieser Stelle ein Ärztezentrum entstehen, doch die Investoren sprangen ab. Danach tat sich lange Zeit nichts, bis Gerüchte die Runde machten, Senioren- und Studentenheime könnten dort gebaut werden. All das ist allerdings auch wieder im buchstäblichen Sand verlaufen. Vor dem Bauzaun am Rande der Grube standen am Samstagmittag einige große Säcke voll Sand, eine Pyramide aus Eimern, viele Schaufeln und die Aktivisten der IG. „Wir wollen mit dieser Aktion Aufmerksamkeit für die Missstände hier erreichen“, erklärt Petra Manoah, die sich für die Altstadt einsetzt und für die IG den Kontakt zur Stadt hält. Die Bürgerinitiative will sich nicht als Opposition zu Stadt positionieren, im Gegenteil: „Wir haben Ideen und die möchten wir gemeinsam mit Stadt entwickeln.“ Es müsse sich nur endlich wieder Leben in der Altstadt entwickeln.
Währenddessen hat sich eine Eimerkette am Rande der Grube gebildet. Die Kameraleute filmen eifrig die Altstadt-Initiative, wie sie Eimerchen um Eimerchen Sand in das Loch entleeren. „Das Loch muss weg!“, fordern einige.
Neben dem Spaß an der gelungenen Aktion ist aber auch die Ernsthaftigkeit der Initiatoren zu spüren: „Wir brauchen wieder einen Parkplatz für die Gegend hier. Das bringt doch wieder Leben in die Altstadt“, sagte Dieter Baumgart, dem Häuser in der Beekstraße gehören. Der Vermieter wünscht sich eine bessere Verkehrsanbindung des Viertels.
Die Aufmerksamkeit für die Defizite in der Altstadt ist da. Was sich aus dieser Initiative entwickelt, wird man in den nächsten Wochen und Monaten sehen. Die Baugrube an der Beekstraße ist jedenfalls etwas weniger groß, als sie es am Samstagmorgen noch gewesen war.