Süd. . Für Bezirksbürgermeister Dietmar Eliaß zeichnet sich noch kein Nachfolger ab. Die SPD hat sich noch nicht auf einen Kandidaten für die kommende Kommunalwahl 2014 geeinigt. Fest steht schon jetzt: Der Kandidat sollte möglichst eine Frau sein, viel Zeit haben und nicht aufs Geld scharf sein.
Die Fußstapfen sind groß. Darüber ist man sich bei der Süd-SPD einig. Nachdem Dietmar Eliaß erklärt hat, nicht wieder als Bezirksbürgermeister antreten zu wollen, dreht sich das Kandidatenkarussell. Der Favorit für den Posten will es ganz sicher nicht machen.
„Das kommt für mich zu früh“, sagt Hartmut Ploum. Der Fraktionsvorsitzende will auch nach der Wahl wieder die Süd-SPD im Stadtteilparlament anführen, wenn er gewählt wird. „Als Bezirksbürgermeister muss man über den Dingen stehen und darf kein Öl ins Feuer gießen. Ich habe noch eine Menge Öl“, sagt der Jurist. Wer stattdessen SPD-Kandidat werden soll, steht noch nicht fest. Die Partei hält sich bedeckt. Ploum sagt nur so viel: „Es gibt Kandidaten, die es gerne machen würden.“ Das sei keine Selbstverständlichkeit.
Ganz sicher muss bei der Auswahl die Frauenquote eine Rolle spielen. Der SPD-Unterbezirk hatte sich die Verpflichtung auferlegt, Kandidatenlisten jeweils zur Hälfte mit Frauen und Männern zu besetzen. Die Bissingheimerin Beate Lieske ist derzeit das einzige weibliche Mitglied der SPD-Fraktion und schon alleine dadurch auf der Liste möglicherweise ganz oben.
20 bis 30 Stunden Zeit pro Woche
Ihre Kandidatur will sie aber noch nicht erklären. Lieske bremst: „Nur Frau alleine reicht nicht.“ Die 52-Jährige tritt in der Fraktion als Nummer zwei hinter Hartmut Ploum auf. In ihrer Fraktion hatte sich Lieske zuletzt um Bildungsthemen verdient gemacht.
Ein neuer Bezirksbürgermeister muss viel Zeit mitbringen. „Das ist mindestens eine 20-Stunden-Belastung pro Woche“, sagt Ploum. Bei Beate Lieske würde es halbwegs passen, sie arbeitet Teilzeit bei der Handwerkskammer in Düsseldorf.
Auch der 62-jährige Norbert Broda scheint der Aufgabe nicht ganz abgeneigt. Der Rentner ist zwar erst seit eineinhalb Jahren in der Politik. So mancher Stadtverwaltungsmitarbeiter fürchtet aber den „Wadenbeißer“, wenn er mal wieder etwas für seine Stadtteile Großenbaum und Rahm durchsetzen will. Auch Broda bremst: „Ich muss erst einmal vom Ortsverein als Kandidat für die Bezirksvertretung gewählt werden. Und es sei ja nicht so, dass er sonst außer Politik nichts zu tun habe.
Konkret werden dürfte es am 3. Dezember. Dann treffen sich die SPD-Ortsvereinsvorsitzenden untereinander. Schon jetzt steht fest, dass es wohl keiner nur fürs Geld machen wird. Der Bezirksbürgermeister erhält als Mitglied der Bezirksvertretung monatlich 205,60 Euro. Als Amtszuschlag gibt’s 411,20 Euro. Ob der Kandidat dann auch gewählt wird, steht auf einem ganz anderen Blatt Papier. Auch die politische Konkurrenz hat noch keine Namen genannt.