Huckingen. .

Sie tanzen zusammen, lachen und spielen miteinander, obwohl sie unterschiedliche Sprachen sprechen und obwohl einige von ihnen behindert sind und andere nicht. „Jugend on Tour – Inklusion International“ heißt ein gemeinsames Projekt des Regionalzentrums Süd, der Duisburger Lebenshilfe und des türkischen Vereins Giresun Özel Spor. Mit fünf Betreuern sind zehn Jugendliche aus der Türkei für eine Woche zu Gast in Duisburg. Einige von ihnen haben eine geistige Behinderung.

Die Idee zu dieser Begegnung hatte Cevdet Maras, der Leiter des Regionalzentrums Süd. Er arbeitet schon länger mit der Duisburger Lebenshilfe zusammen, veranstaltet Zeltlager und andere Freizeitaktivitäten für Jugendliche mit und ohne Behinderung. Das Ziel: die Einbeziehung behinderter Menschen. Es zeigt sich schnell, dass ein Miteinander behinderter und nichtbehinderter Jugendlicher klappen kann. „Weil es allen Beteiligten immer sehr viel Spaß gemacht hat, kam uns die Idee, das Inklusionsprojekt international zu machen“, erzählt Cevdet Maras

Die Mitarbeiter der Lebenshilfe und des Regionalzentrums möchten sich mit Kollegen aus anderen Ländern darüber austauschen, in wie weit die Inklusion behinderter Menschen in anderen Nationen umgesetzt wird. Eine UN-Konvention von 2008 schreibt vor, dass Behinderte in alle Lebensbereiche integriert werden sollen. „Für unsere türkischen Kollegen ist das Thema Inklusion nach wie vor Neuland“, erzählt Heike Priebe von der Duisburger Lebenshilfe.

Dass das Thema eigentlich recht unkompliziert ist, zeigen hingegen die Jugendlichen selbst. Nach einem Kennenlerntag mit Spielen und vielen Gesprächen gibt es unter den Jugendlichen keine Berührungsängste mehr. Da sie unterschiedliche Sprachen sprechen, kommunizieren sie mit Händen und Füßen, lachen viel. „Sie sind so authentisch, menschlich ehrlich und sehr gefühlvoll“, schwärmt Sozialpädagoge Cevdet Maras. „Wir Erwachsene können viel von diesen jungen Menschen lernen.“ Obwohl viele von ihnen weder lesen noch schreiben können, haben sie doch andere Ressourcen. Einige sind handwerklich sehr begabt, andere zeigen beim Tanzen außerordentliches Talent.

Abschlussfest am Samstag

Das stellen die Jugendlichen beim Tanztraining mit Büsra Tekeli unter Beweis. Mit der Studentin haben sie einen türkischen Tanz eingeübt, den sie bei der Abschlussveranstaltung am Samstag vorführen werden. Ab 16 Uhr findet das Fest im Regionalzentrum Süd an der Mündelheimer Straße statt. Cevdet Maras hofft auf viele Besucher, um zu zeigen wie einfach Inklusion eigentlich sein kann.