Die Grundschule Großenbaumer Allee ist seit 1006 eine Offene Ganztagsgrundschule. Schulleiterin Ursula Wenk und Breitensportkoordinator Christoph Gehrt-Butry sind nach knapp drei Jahren zufrieden mit dem Konzept
Auf dem Tisch im Klassenraum steht ein großer, bunt gestalteter Holzkasten. Auf den ersten Blick sieht es aus, wie eine Puppenstube, doch bei näherer Betrachtung erkennt man: Das ist das Prototyp-Modell für ein Klassenzimmer – wie Grundschüler es sich wünschen. Statt Tischen und Bänken gibt es nur Schaukeln, die Tafeln sind rund und nicht eckig, auf dem Dach ist ein Fußballfeld und um das Gebäude herum verläuft eine lange Röhrenrutsche.
Entstanden ist dieses Kunstwerk in der „Lass-dich-überraschen-AG” der Gemeinschaftsgrundschule (GGS) Großenbaumer Allee. Das ist nur ein Beispiel dafür, was Kinder im Betreuungsangebot der Offenen Ganztagsgrundschule (OGTS) erleben können. „Das wichtigste ist, dass die Kinder nicht den ganzen Tag Schule erleben”, erklärt Christoph Gehrt-Butry.Als Breitensportkoordinator des Stadtsportbundes, kümmert er sich auch um die Offenen Ganztagsgrundschulen in Duisburg.
Ihm liegt vor allem der Sport sehramHerzen und er ist froh, dass 30 Sportvereine mit den 19 OGTS-Schulen in Duisburg zusammenarbeiten. „In derGGSGroßenbaumer Allee wird eine Handball-AG von der Großenbaumer Sportgemeinschaft angeboten”, gibt Gehrt-Butry als Beispiel an. Nach den Osterferien soll es auch ein Angebot der Duisburg Ducks im Skaterhockey geben. Auch mit Musikschulen und anderen Einrichtungen wird kooperiert.
Dem befürchteten Schwund an Nachwuchs in den Sportvereinen würde auf diese Weise entgegengewirkt, so Gehrt-Butry. Neben den sportlichen Möglichkeiten, können sich dieGrundschüler auch kreativ oder musikalisch betätigen. So gibt es eine Tanz-, eine Trommel- und eine Back-AG. „Das Theaterspielen ist an unsere Schule ein großes Thema, weshalb es auch eine Theater-AG gibt”, erzählt Ursula Wenk, Rektorin der Großenbaumer Grundschule. Bevor es an diese Freizeitaktivitäten geht, müssen natürlich erstmal Hausaufgaben gemacht werden.
Auch diese werden betreut, teilweise sogar von den Lehrern. Ursula Wenk sieht darin Vorteile: „Das ist sehr positiv, denn die Lehrer lernen ihre Schüler so von einer ganz anderen Seite kennen” An der Grundschule Großenbaumer Allee läuft das Konzept der OGTS seit dem Schuljahr 2006/07. Bereits seit zwölf Jahren bietet die Schule eine Halbtagesbetreuung an. Somit konnte man zum einen schon viel Erfahrung sammeln, und zum anderen waren bereits eingerichtete Räumlichkeiten für die Betreuung vorhanden.
Insgesamt nehmen mittlerweile 50 Prozent der Schüler an der GGS Großenbaumer Allee an einem der beiden Betreuungs- Angebote teil. Ein wesentlicher Bestandteil der Offenen Ganztagsgrundschule ist das Mittagessen. Dies wird geliefert und muss in der Schule nur noch fertig gegart werden. „Die Mahlzeiten werden von den Kindern sehr gut angenommen”, berichtet Schulleiterin Wenk. Zusätzlich zum warmen Essen gäbe es auch immer etwas Frisches Gemüse oder Obst. In der Regel brauche man ein bis zwei Jahre Zeit, bis sich alle Beteiligten aufeinander eingespielt haben, sagt Christoph Gehrt-Butry. Und Ursula Wenk fügt hinzu: „Das ist hier passiert. Wir sind zufrieden.”