Wanheim..


Christel Sibbing ist eine engagierte Bürgerin. Seit fast 30 Jahren wohnt sie an der alten Wanheimer Straße. Sie hat viele Menschen kommen und gehen sehen, hat viele Veränderungen an der Straße erlebt. Nicht alle haben ihr gefallen. Nicht alle gefallen ihr. Zu Beginn des Jahres beschwerte sie sich bereits bei der Stadt, dass zu viele Lkw die Wanheimer Straße quasi als Abkürzung benutzen würden. „Damals war ich zu spät mit meiner Einwohneranfrage und meiner Unterschriftenliste.“

Diesmal scheint es, dass sie etwas zu früh dran ist. Eine vorauseilende Beschwerde. Wehret den Anfängen. Sie beschwert sich über etwas in „ihrer“ Straße, das vielleicht gar nicht kommen wird.

Sie hatte gehört, dass an der Wanheimer Straße 605, da, wo lange die Gaststätte Jägerhof war und wo dessen Werbe- und Namensschilder auch immer noch hängen, in Kürze ein Wettbüro öffnen soll. Daraufhin legte sie bereits in den Geschäften der Straße Unterschriftenlisten aus. Sie verfasste eine Einwohneranfrage an Bezirksbürgermeister Dietmar Eliaß. Am Mittwoch hat sie beides beim Bezirksamt abgegeben. „Das waren inzwischen immerhin schon 343 Unterschriften“, sagt Sibbing. Diesmal war ich in jedem Fall schnell genug.“

Beziehungsweise eben zu schnell. Beim Bezirksamt liegt nämlich bislang keinerlei Anfrage bezüglich ei­nes Wettbüros an der Wanheimer Straße, vor wie Bezirksamtsleiter Friedhelm Klein sagt. „Da gibt es weder einen Bauantrag noch einen Antrag auf Nutzungsänderung. Bislang zumindest. Diesen Antrag aber müsste es schon geben, wenn da wirklich ein Wettbüro rein soll. Und wenn dann so eine Anfrage käme, müsste sie auch erst einmal geprüft werden.“

Christel Sibbing sei dank, wissen Klein und seine Mitarbeiter aber schon jetzt, dass die Bewohner der Wanheimer Straße mit der Eröffnung eines Wettbüros in ihrer Nähe so gar nicht einverstanden wären.