Huckingen. . In der Sitzung der Bezirksvertretung überraschten Realschule Süd und Hauptschule Beim Knevelshof mit kritischen Stellungnahmen zu ihrer Auflösung zugunsten der neuen Schulform. Realschulleiter Klaus Friede begründet das jetzt unter anderem mit der Verunsicherung des Lehrerkollegiums. Offiziell werden alle Lehrerstellen neu ausgeschrieben.

Die Sekundarschule im Duisburger Süden wird kommen. Zum Schuljahr 2014/2015 geht es los. Anmeldungen sind ab Februar/März 2014 möglich. Die Realschule Süd und die Gemeinschaftshauptschule Beim Knevelshof werden aufgelöst/geschlossen. 2019 ist endgültig Schluss. Das ist beschlossene Sache. Etwas „irritiert“ nahm die Bezirksvertretersitzung bei ihrer letzten Sitzung nun zur Kenntnis, dass von beiden Schulen Stellungnahmen kamen, in de­nen das „große Bedauern“ über das Ende der Schulen erklärt wird. „Irritiert“ sind die Bezirksvertreter, weil zunächst von beiden Schulen breite Zustimmung gekommen war.

Wird da nun zurückgerudert? Diese Frage beantwortet Klaus Friede (61), Schulleiter der Realschule Süd: „Nein. Das hört sich nur so an. Wir haben dem Beschluss nicht zugestimmt, wir haben ihn nicht abgelehnt. Wir nehmen ihn zur Kenntnis. Mehr können wir ja ohnehin nicht machen. Wir wollten erst zustimmen, dann aber kamen Bedenken der Schüler- und der Elternschaft. Wir machen hier gute Arbeit und sind deswegen nicht für eine Schließung. Wir unterstützen das Zwei-Säulen-Modell der Stadt Duisburg, haben aber Bedenken geäußert, dass das jetzt so schnell umgesetzt wird. Das ganze hat auch etwas mit Psychologie zu tun. Wir machen gute Arbeit, da sagt man nicht, dass man aufhören will.“

Die Sekundarschule wird kommen. Mit allen Möglichkeiten, Nebenwirkungen, Vorarbeiten. Zu denen gehört unter anderem, dass die Lehrer-Stellen komplett neu ausgeschrieben werden. Es wird ein neues Kollegium geben, eine neue Schulleitung.

Friede will nicht neuer Schulleiter werden

Friede wird sich nicht für die Stelle des Schulleiters bewerben. „Ich werde im kommenden Jahr 62 Jahre alt. Ich will nicht noch eine weitere Schulform begleiten.“ Gerade bei den jüngeren Kollegen aber sieht er den Willen, sich dort zu bewerben, sich dort einbringen zu wollen. „Ich kann das gut verstehen. Da wird ein noch besseres Arbeiten möglich sein. Das Schüler-Lehrer-Verhältnis wird besser, weil die Anzahl der Schüler in den Klassen maximal 25 betragen wird. Die Zahl der Wochenarbeitsstunden sinkt, dafür gibt es mehr Beförderungsstellen.“

Es gab aber zuletzt und es gibt auch in den nächsten Tagen und Wochen mehr zu tun. Es gibt Arbeit, die nicht so oft in einer Lehrerlaufbahn anfällt. Friede: „Wir haben mit den anderen Schulen zusammen ein Konzept für diese neue Schule erstellt. Es liegt nun bei der Stadt, die schickt das dann nach Düsseldorf. Dazu gehört auch ein Raumkonzept. Schließlich soll es auch eine Mensa geben. Da muss zum Beispiel geklärt werden, wann sie renoviert wird.“

Kontakt zu Sekundarschule in Kassel

Darüber hinaus schaue sich das Kollegium weiterhin bereits bestehende Sekundarschulen an. „Es gibt eine in der Nähe von Kassel“, sagt Friede. „Da haben wir uns schon bestimmte Dinge angesehen. Die haben zum Beispiel ein sehr interessantes Bläserprojekt. Ende November fahren wir da hin. Das ganze Kollegium. Diese Schule bei Kassel ist inzwischen so beliebt, dass sie Probleme hat, immer alle Schüler aufzunehmen. Und das, obwohl sie keine Oberstufe hat.“

Die wird auch die Sekundarschule im Duisburger Süden nicht haben. Hier wie da aber gibt es Anschlussverträge. „Wenn sich die Schüler bei uns anmelden“, sagt Friede, „ist schon klar, wo sie dann ihr Abitur machen können.“