Hochfeld. .

Beim Pflanzen, Bewässern und Ernten sollen sich Hochfelder in einem interkulturellen Garten näher kommen. Das hofft Reiner Neumann von den Grünen. Gemeinsam mit der Entwicklungsgesellschaft Duisburg (EGDU) will er die Anlage zwischen Heerstraße und Musfeldstraße auf der ehemaligen Eisenbahnstrecke installieren.

Infoveranstaltung nicht gut besucht

Bereits 2007 reichte der Ehrenamtler den Vorschlag bei der Stadt ein. Zunächst wurde das Projekt bewilligt, dann doch auf Eis gelegt. Jetzt soll es aber so weit sein. Bei einer Infoveranstaltung bei der EGDU-Hochfeld stellte Neumann die Projektidee vor. Unterstützung erhielt er von Gudrun Walesch von der Stiftungsgemeinschaft „Anstiftung und Ertomis“, die bundesweit ähnliche Gärten installiert hat, Permakultur-Gärtner Roland Wolf und EGDU-Mitarbeiter Georg Fobbe. Für einen Garten braucht es allerdings vor allem eines: Gärtner. Interessierte Bürger blieben aber fern. Lediglich ein Hochfelder schaute vorbei – und äußerte sich kritisch zu der Idee.

„Wie soll das funktionieren?“, fragte Paul Borgart, nachdem Neumann die Grundidee vorgestellt hatte. „Wenn jemand einen Garten haben möchte, geht er in einen Verein, da bekommt er seine eigene Parzelle. Direkt an der Straße will keiner ein Stück Grün bearbeiten.“

Genau das glaubt Gudrun Walesch allerdings schon. „Wir haben mit urbanen Gärten äußerst gute Erfahrungen gemacht. Die Menschen nehmen das gerne an. Gerade dort, wo kein Verein in der Nähe ist, wünschen sich die Bürger so etwas.“

Für die genaue Umsetzung gebe es mehrere Ansätze: Zum einen könnte man eine große Gesamtfläche zur Verfügung stellen, zum anderen könnte die rund 2000 Quadratmeter große und derzeit unbenutzte Grünfläche in einzelne Abschnitte unterteilt werden. Außerdem sei es möglich die Abschnitte kostenlos und für jeden anzubieten, so dass jeder, wann immer er will, arbeiten kann. Man könnte einzelne Gartenstücke aber auch kostenpflichtig anbieten.

Dass bisher kein Bürger Interesse gezeigt hat an dem kulturellen Garten, der die etwa 100 in Hochfeld vertretenen Nationalitäten bei der Arbeit vereinen soll, liege daran, dass die Idee noch nicht bekannt genug sei. So beratschlagten die Diskutanten, wie man das ändern kann: Walesch schlug Hinweis-Schilder an der Fläche vor, Wolf riet, einfach mit der Arbeit zu beginnen: „Dann kommt das Interesse der Beobachter.“

Rentner Paul Bogart schüttelte derweil nur den Kopf: „Ich halte das alles für wenig durchdacht und nicht zu realisieren.“