Wanheim/Hüttenheim. . Aufregung nach den Giftfunden im Boden von Wanheim und Hüttenheim: Auch Anwohner aus anderen Stadtteilen machen sich jetzt Sorgen, nachdem eine alte Bleibelastung in Hüttenheim bekannt wurde. Von weiteren Giftbelastungen geht das Umweltamt aber nicht aus. Die Gründe dafür seien nachvollziehbar.

Die Gift-Belastung im Boden konzentriert sich vor allem auf die Stadtteile Wanheim und Hüttenheim. Davon geht zumindest das Umweltamt aus. Bei einigen Anwohnern anderer Stadtteile kam der Verdacht auf, dass die Grenzen der belasteten Gebiete nahezu willkürlich gezogen worden seien. Und möglicherweise auch angrenzende Bezirke verseucht seien. Das sei falsch, entgegnet das Umweltamt der Stadt.

Mutterboden hat Vorrang

Die Grenzen der aktuell bekannten Belastung durch Blei, Cadmium und Arsen seien relativ klar auszumachen, sagt Christof Ibels vom Umweltamt der Stadt. Einerseits gebe es ja vorhandene Messergebnisse auch außerhalb des Bereichs. Und dann müsse man sich die Beschaffenheit des Bodens genau ansehen. Bereiche mit Gemüseanbauflächen und offenem Mutterboden seien in den Untersuchungsbereich für Hüttenheim aufgenommen worden. Rasenflächen, Gärten mit dichtem Bewuchs oder verdichtete Betonflächen gehören nicht dazu. So erkläre sich auch die Zick-Zack-Linie die den Bereich „6a“ umgrenzt.

Die Stadt hat in der Bodenbelastungskarte jeden Stadtteil in unterschiedliche Belastungsklassen unterteilt. Besonders stark verseucht ist der Boden im Bereich 6, der fast ganz Wanheim umfasst. Dort steht eine umfangreiche Sanierung von 244 Hausgärten an. Als belastet gilt jetzt auch der Bereich „6a“ in Hüttenheim. Dort hatte die Stadt nach dem Hinweis eines Bürgers jetzt auch eine starke Bleibelastung ausgemacht. Die Messergebnisse lagen zwar schon seit 1999 vor, allerdings hatte die Stadtverwaltung vergessen, sie in die Belastungskarte zu übertragen. Schuld trägt in beiden Fällen wohl die ehemalige Wanheimer Zinkhütte.

Belastung Richtung Süden nimmt ab

Für den südlichen Stadtbezirk Süd drohen solche Überraschungen wohl nicht. „Die Belastung nimmt Richtung Süd hin ab“, sagt Ibels. Das lasse sich klar an den vorhandenen Messergebnissen erkennen. Das sei ja auch logisch. Denn der Wind kommt meist aus West und Süd-West. Er treibt giftige Stäube der Industrie Richtung Wanheim und den Hüttenheimer Norden.

„Man kann natürlich nie ausschließen, dass auf irgendeinem Grundstück eine erhöhte Bodenbelastung zu messen ist“, sagt Ibels. Allerdings sei dann wohl nicht die Zinkhütte Schuld. Ein ausgekippter Gift-Eimer könne schnell mal ein Ergebnis verfälschen.