Süd.

Sehr unterschiedlich reagieren die Schulen auf eine Umfrage der Redaktion, wie es bei ihnen um handwerkliche Arbeiten von Eltern an Einrichtungen der Schulen steht.

So verweigerte die am Montag amtierende Leiterin der Grundschule Großenbaumer Allee in Großenbaum schlicht die Auskunft darüber. Grund: Sorge vor einem „tendenziösen“ Artikel. Zuvor hatte sie kurz ausgeplaudert, dass Eltern dort hölzerne Fassadenelemente, die der Verschönerung dienen, selbst in Schuss bringen.

Keinen Ärger (mit wem?) will auch Christa Schulz-Domhöver, Leiterin der städtischen Katholischen Grundschule Böhmer Straße in Buchholz, riskieren und verweist auf den Vorsitzenden des Fördervereins ihrer Schule. Dessen Rückruf aber bleibt aus.

Klartext spricht dagegen An­dreas Geselbracht, Leiter der Grundschule Albert-Schweitzer-Straße in Huckingen: „Ich bin bemüht, zu verhindern, dass Eltern Aufgaben übernehmen, die der Stadt obliegen“, sagt er. Es gebe da aber eine Grauzone. Wenn es nämlich um Verschönerungsarbeiten gehe. „Da standen wir kürzlich, als es um solche Arbeiten bei uns im Schulflur ging, kurz davor, das mit den Eltern zu machen“, sagt der Rektor. „Ich habe dann aber doch einen Träger für berufliche Fortbildung für die Erledigung dieser Aufgabe gewinnen können.“ Vor Jahren jedoch habe der Förderverein ein großes Klettergerüst für den Schulhof angeschafft, das dann von der Stadt fachgerecht aufgestellt worden sei.

Keine Probleme hat auch Gisela Martini, Leiterin der Rahmer Grundschule Am Knappert, mit einer Auskunft: „Bei uns streichen die Eltern alle vier Jahre die Klassenräume“, sagt sie. „Die nötige Farbe stellt die Stadt.“ Und ähnliche Arbeitsteilungen habe es in der Vergangenheit auch beim Treppenhaus der Schule und bei den Schultoiletten gegeben. Die Kooperation mit dem städtischen Immobilien-Management sei ausgezeichnet, sagt sie.

Die Redaktion bittet Eltern und Mitglieder von Fördervereinen darum, Beispiele zu benennen, wo sie selbst mit Hand angelegt haben, um Arbeiten an und in Schulgebäuden zu verrichten ( 935 844-14, redaktion.du-sued@waz.de)