Buchholz. . Beim Kinder- und Jugendtag auf der Münchener Straße stellte sich das Technische Hilfswerk vor. Der Ortsverband hat mit seinen 250 Helferinnen und Helfern zwar keine Nachwuchssorgen. Er will Kindern und Jugendlichen aber doch seine Aufgaben und technischen Möglichkeiten vor Augen führen.
Wer am Samstag in Buchholz am Marktplatz vorbeigekommen ist, könnte zunächst an eine größere Katastrophe gedacht haben. Überall Blaulicht, Wagen des Technischen Hilfswerks (THW) und der Feuerwehr standen kreuz und quer auf der Münchener Straße. Was nach einer ernsten Angelegenheit aussah, war jedoch mehr als harmlos. Das THW Duisburg veranstaltete seinen ersten Kinder- und Jugendtag.
„Über Nachwuchsmangel können wir uns eigentlich nicht beklagen“, meint Sven Wagner vom Duisburger THW. „Wir haben einfach gedacht, es wäre schön, mal etwas für die Kinder und die Jugend zu machen, anstatt des traditionellen Tags der offenen Tür.“ Und so gab es auch wesentlich mehr „Laufkundschaft“.
Spannende Mitmach-Aktionen
Viele spannende Mitmach-Aktionen oder Vorführungen warteten auf die Besucher. Für die ganz Kleinen war ein Parcours aufgebaut, den sie mit Bobby-Cars erkunden konnten. Für die größeren Gäste wurde es technisch schon etwas kniffeliger. So konnten sie zum Beispiel mittels Hebekissen selbst einen der großen THW-Lkw in die Höhe heben. „Das ist schon spannend, wie man nur mit Hilfe von Luft solche Lasten anheben kann“, sagt der elfjährige David ganz begeistert. Der technisch interessierte Schüler kann sich gut vorstellen, sich auch in der Jugendgruppe des THW zu engagieren.
Ein besonderes Highlight war das „THW-Taxi“. Darin konnten die Kinder eine Runde um den Marktplatz drehen – mit Blaulicht, versteht sich, – und bekamen von den THW-Helfern auch das technische Equipment erklärt.
Wie die Gerätschaften im Notfall eingesetzt werden, wurde dem Publikum dann auch noch demonstriert. Mit einer Betonkettensäge, die zum Beispiel bei Zugunglücken zum Einsatz kommt, wurde gezeigt, wie diese auch durch dicksten Beton schneidet, als wäre er Butter. Ein zerbeultes Vorführauto wurde genutzt, um zu zeigen, wie nach einem Unfall mit hydraulischen Hilfsgeräten die Opfer aus dem Wagen befreit werden. „Sehr eindrucksvoll“, meint die 14-jährige Ayleen, „trotzdem hoffe ich, dass ich das nie erleben muss.“
THW mit guter Frauenquote
Einen solchen Ernstfall hat auch Kathrin Engelmann noch nicht erlebt. Sie ist erst seit kurzem bei der Bergungsgruppe des Duisburger THW. Dass sie als Mädchen unerwünscht wäre, kann sie nicht behaupten. „Ich bin über einen Arbeitskollegen darauf aufmerksam geworden“, erzählt die neue Ehrenamtlerin, „und ich fühle mich sehr gut aufgenommen.“
Schließlich ist Kathrin Engelmann auch nicht allein, denn das THW Duisburg kann eine ordentliche Frauenquote vorweisen. „Die Zeiten, als sich nur Jungs für Technik interessiert haben, sind Gott sei Dank vorbei“, erklärt Sven Wagner.
Verpflegung gab es natürlich auch. Und zwar ganz klassisch: Erbsensuppe aus der Gulaschkanone. Denn das verbindet man schließlich mit dem Katastrophenschutz.