Wedau. .

Mit so viel Andrang hatte Martin Scholz von der Naturwerkstatt selbst nicht gerechnet. Rund 60 Teilnehmer interessierten sich für die Streuobstwiese am Wambachsee.

Normalerweise erklärt Martin Scholz Kindergarten-Kindern und Schülern den Artenreichtum von Tieren und Pflanzen rund um die Streuobstwiese. Doch auch zahlreiche Erwachsene wollen offenbar etwas lernen über die Igel, Blindschleichen und die zahlreichen Insekten, die sich auf der Wiese mit den alten Obstbäume tummeln.

Zunächst zeigte Martin Scholz den Bienenstock der Naturwerkstatt. Dass Bienen fleißige Insekten sind, war wohl allen Teilnehmern bekannt. Doch dass Bienen das Wachs für ihre Waben selbst ausschwitzen, wussten wohl nur die Wenigsten.

„Bienen waren mir bis jetzt ziemlich fremd“, bekennt Martina Weinstock aus Ungelsheim. „Ich hatte sogar Schwierigkeiten, eine Biene überhaupt von einer Wespe zu unterscheiden.“ Dass dürfte Martina Weinstock nun nicht mehr schwerfallen und sie weiß jetzt sogar, dass Wespen und Bienen untereinander verfeindet sind.

„Momentan werden unsere Bienen von den Wespen regelrecht terrorisiert“, erklärt Experte Martin Scholz. „Sie möchten sich den Honig aber auch die Bienenlarven als Futter holen. Für die Bienen ist das natürlich purer Stress.“ Besonders die Wächterinnen des Bienenstocks sind deshalb zur Zeit stark gefordert. Sie wachen an der Einflugschneise und müssen peinlich darauf zu achten, dass keine fremden Insekten in den Bienenstock hereinkommen.

Lernen in der Natur

Dann ging es zur Streuobstwiese direkt am Wambachsee. Diese wird von der Naturwerkstatt gemeinsam mit Schulen und Kindergärten gepflegt. „Die Pflege einer solchen Wiese ist nicht einfach“, erzählt Martin Scholz. „So muss man beim Mähen darauf achten, möglichst wenig Lebensraum zu zerstören.“

Esskastanien, Kirsch- und Apfelbäume und viele Sträucher bieten etliche Insekten, Vögel und Säugetieren Unterschlupf. Wie groß der Artenreichtum ist, davon konnten sich die Teilnehmer der Exkursion dann selbst überzeugen. Hochmotiviert gingen Jung und Alt mit Keschern und Fangdosen auf die Jagd. „So naturnah lernen die Kinder viel mehr, als wenn sie die Dinge nur aus Büchern kennenlernen würden“, findet Alexandra Lehnen aus Buchholz. Aber auch die Erwachsenen präsentierten ihre Funde stolz, als hätten sie noch nie eine Wanze, eine Spinne oder einen Frosch gesehen.

Zum Abschluss gab es noch einen gemütlichen Spaziergang um den Wambachsee. Denn auch der Uferbereich bietet viel Lebensraum für Tiere. Diese wurden übrigens am Ende der Veranstaltung natürlich wieder in die Freiheit entlassen.