Huckingen. .

„Das ständige Beschweren bringt einfach nichts. Manchmal muss man eben selbst handeln,“ sagt Leserin Iris Bischoff. Ge­sagt, getan. Nachdem die 51-Jährige immer wieder mit den Wirtschaftsbetrieben telefoniert hatte, um einen einfachen Abfallbehälter in Huckingen in der Grünanlage Am Bruchgraben aufstellen zu lassen, ging sie jetzt mit den „Hundefreunden Bruchgraben“ selbst in den Baumarkt und kaufte drei Oskartonnen.

Diese hat die Hundehalterin zusammen mit anderen Hundehaltern in der Grünanlage zwischen der Straße Am Neuen Angerbach und der Angerbogensiedlung aufgestellt. Und nicht nur das: „Wir haben dazu jeweils einen selbstgebauten Kotbeutelspender installiert. Mit dem Hinweis an die Spaziergänger, die Natur zu schützen und ihren Dreck ordnungsgemäß zu entsorgen“, sagt Iris Bischoff.

Alle zwei Tage geht einer der Hundefreunde auf seinem Spaziergang an den Mülltonnen vorbei und leert die Tonnen. „Mittlerweile haben sich schon mehrere Spaziergänger bei uns gemeldet, die Mülltüten für unsere Eimer spenden wollen.“

Den Hundefreunden - am Anfang waren es fünf Leute, mittlerweile gehören 15 Hundehalter zu der kleinen Initiative - war es einfach ein Graus, die Hinterlassenschaften ih­rer Hunde stundenlang beim Spazieren in einer Tüte mit sich rumzutragen. „Deswegen habe ich ja ständig mit den Wirtschaftsbetrieben te­lefoniert, um einen neuen Abfalleimer zu bekommen“, erzählt Iris Bischoff. „Ein Mitarbeiter hat mir gesagt, dass erst vor einiger Zeit in der Grünanlage ungenutzte Abfallbehälter abgebaut worden wären.“ Ein weiterer Mitarbeiter habe ihr versprochen, dass man sich um ihr Anliegen schnellstmöglich kümmern würde. Doch dann sei wohl der Computer abgestürzt und aus diesem Grund sei noch nichts passiert. „Lächerlich“, findet Iris Bischoff.

Besonders „gefreut“ hat sich die Huckingerin dann noch über das Angebot der Wirtschaftsbetriebe, einen Kotbeutelspender zum Preis von 300 Euro erwerben zu können. „Dann hätte ich mir eine Tüte aus einem Gerät ziehen können, auf dem mein Name eingraviert worden wäre. Aber entsorgen hätte ich den gefüllten Beutel dann trotzdem nirgendwo können.“