Wanheimerort.

. „Ich glaub, das gibt ‘ne Klatsche“, ahnt Thorsten Gabriel. Und tatsächlich: 8:1 verliert die Altherren-Auswahl des DJK Wanheimerort gegen die Traditionsmannschaft des MSV. Doch das stört an diesem sonnigen Wochenende niemanden. Die DJK-Sportler sind froh, einmal gegen die Legenden des MSV zu kicken – und außerdem spielen sie diesmal nicht um Punkte, sondern für den guten Zweck. Das Eintrittsgeld kommt dem Blinden- und Sehbehinderten Verein zugute. Dieser finanziert mit den Spenden einen Teil seiner Arbeit und will beispielsweise neue Hilfsmittel anschaffen.

Neue Hilfsmittel anschaffen

„Ich hab ‘ne Eigenblutbehandlung hinter mir. Das wird ein gutes Spiel“, scherzt Uwe Müller, der für die DJK antritt. Peter Urbanski kann sich hingegen noch an Zeiten erinnern, in denen die DJK die MSV-Traditionsfußballer tatsächlich mal geschlagen hat. „Legendär“ war dieses Spiel. Sein großes Vorbild beim MSV war Ennatz Dietz. „Ich glaub aber nicht, dass es für einen Sieg reicht.“ Die Vorfreude ist trotzdem groß. Auch auf Seiten der Weiß-Blauen. „Wir spielen gerne und finden es gut, wenn wir den Blindenverein auf diese Weise unterstützen können“, sagt Uwe Weidemann, der in den 90er Jahren für die „Zebras“ kickte. Obwohl es in der Partie um nichts geht, wollen er und seine Teamkollegen trotzdem keine ruhige Kugel schieben. „Natürlich wollen wir gewinnen, aber noch wichtiger ist, dass sich niemand verletzt.“ Tatsächlich fallen in der ersten Halbzeit bereits drei Tore. Nach der Pause erhöht der MSV auf 8:1. Das Ehrentor für die DJK schießt Kevin Lester.

Thordis Scharrenbroch hört dem Spiel aufmerksam zu. Die Vorsitzende des Blinden- und Sehbehindertenverein hat sich ein Fan-Shirt des MSV angezogen. „Zebraherde“ steht in dicken Lettern darauf. Die Duisburgerin war schon lange bevor sie erblindete, Fan. Seitdem es bei dem Fußball-Club eine Hörtribüne gibt, braucht sie auf dieses Hobby nicht zu verzichten. Nach einer Operation hat sie mit 52 Jahren das Augenlicht verloren. „Es ist schwer, sich daran zu gewöhnen.“ Dank der guten Diagnostik seien die Erblindungen ab Geburt zurückgegangen. Dafür sei die Zahl derer gestiegen, die im Alter nichts mehr sehen können. Gerade für diese Zielgruppe hält der Verein Hilfsmittel bereit und berät. „Wir treffen uns regelmäßig und bieten Ausflüge an. Es ist gut, wenn man auch mal unter sich ist. Dann wundert sich niemand, wenn ein Glas umgekippt wird“, beschreibt Thordis Scharrenbroch die täglichen Peinlichkeiten, die blinden Menschen passieren können.

Über das Benefizturnier freut sie sich besonders. Das Geld kann der Verein gut gebrauchen. Und das 8:1 geht für sie auch in Ordnung.