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Bäume soweit das Auge reicht. Wer auf dem Aussichtsturm an der Sechs-Seen-Platte steht und in die Runde schaut, hat den Eindruck, dass Duisburg ganz schön grün ist - keineswegs so Schimanski-grau, wie der Rest der Republik trotz Ruhr2010 immer noch denken mag. Um dies zu dokumentieren und ein Bewusstsein für Grün zu schaffen, ruft die Bürgerstiftung Duisburg zusammen mit dem Amt für Umwelt und Grün zu einem Fotowettbewerb auf. Er findet im Rahmen der Aktion „Natur in graue Zonen“, für die der Wissenschaftsladen Bonn neben Erfurt und Wiesloch auch Duisburg als Pilotstadt auserwählt hat, statt.

Vom Kaiserberg bis nach Lintorf

Durch den Süden der Stadt zieht sich einer der größten zusammenhängenden Grüngürtel der Region - vom Kaiserberg bis nach Lintorf. Vom Turm auf dem Wolfsberg sieht man denn auch vor allem Bäume und das Wasser der Sechs-Seen-Platte, dazu an der Peripherie natürlich auch die Schlote, Türme und Hallen der Industrieanlagen.

Wertvolle Biotope gibt es im Süden einige: den Biegerpark, das Gebiet um den Rembergsee in Huckingen, die Flächen am Rheinbogen und die Felder in Mündelheim und Serm. Umwelt-Wissenschaftler Randolph Kricke vom Amt für Umwelt und Grün nennt sie wertvolle Biotop-Insel, Trittsteine, die idealerweise mit einander zu vernetzen wären.

Doch auch Industriebrachen, etwa das Gelände des ehemaligen Rangierbahnhofs in Wedau oder der Gleisschotter von Bahndämmen, in den sich gerne wärmeliebende Tiere zurückziehen, bieten Lebensraum. „Und auch Golfplätze, auf die ich früher immer geschimpft habe“, so Kricke, gehören mit ihren Hecken und dem Begleitgrün dazu.

Der Foto-Wettbewerb, der bis zum 8. November läuft, soll die Teilnehmer sensibilisieren, Natur genauer wahrzunehmen und im Idealfall selbst naturnahe Räume für Insekten oder Schmetterlinge auf dem eigenen Balkon oder im Garten zu schaffen. „Es ist schon ein Schritt in die richtige Richtung, Gänseblümchen und Löwenzahn im Rasen zuzulassen oder statt der sterilen Thujahecke solche mit heimischen Büschen zu pflanzen, die Tieren einen Lebensraum bieten“, regt Kricke an.

Ausstellung im Bezirksamt Süd

Parallel dazu ist im Bezirksamt Süd eine Wanderausstellung zum Thema Biotope zu sehen. Wer seinen Ausweis verlängern will, kann sich die Wartezeit damit vertreiben, die informativen Wandtafeln zu studieren.

Der Fotowettbewerb läuft über die Webseite www.natur-in-graue-zonen.de. Wer nicht über einen Internetanschluss verfügt, kann die Fotos an die Bürgerstiftung Duisburg, Flachsmarkt 13, 47051 Duisburg, schicken.