Großenbaum. .

Das Hallenbad Großenbaum ist keine Schönheit: ein Zweckbau, der fast 40 Jahre auf dem Buckel hat und in den lange nicht mehr investiert wurde - denn, wenn das geplante XXL-Bad tatsächlich kommt, soll das alte Großenbaumer Bad geschlossen werden. Eine Leserin, die ihren Sohn zum Schwimmkurs bei den „Swimming Turtles“ begleitet, bemängelt in einem Schreiben an die Redaktion „unzumutbare hygienische Zustände“. Wir haben uns vor Ort umgeschaut.

Austausch der Sensoren – zu teuer

Der Zahn der Zeit nagt an vielen Ecken und Enden. Hässliche Rostund Stockflecken in Ritzen und Fugen, die Oberflächen von Spiegeln sind teils abgeschabt, hier und da fehlt ein Schloss in den Umkleidekabinen. Die einstmals froschgrünen Türen sind schäbig ausgebleicht. „Das kriegen man nicht weg, wir haben alles probiert“, sagt Schwimmmeister Jürgen Fabri. Er ist beim Duisburger Schwimm- und Sport-Club (DSSC), der das Bad seit sieben Jahren im Auftrag vom Stadtsportbund betreibt, angestellt. Fabri arbeitet mit einer Servicekraft zusammen, beide sind für Aufsicht und Reinigung zuständig, erledigen kleinere Reparaturen.

Am Sockel der Keramik sind zum Teil unschöne gelblich-braune Ablagerungen sichtbar. „Wir putzen hier regelmäßig. An manchen Stellen hat sich der Kalk reingefressen, das lässt sich nicht wegwischen“, so Fabri. Auch er ärgert sich, wenn Vereine Sanitäranlagen dreckig hinterlassen. Die Schicht des Schwimmmeisters endet um 15 Uhr, nachmittags sind die Vereine unter sich. Fällt ein Club unangenehm auf, bekommt er im äußersten Fall Hausverbot. „Das ist in Großenbaum noch nicht passiert“, so DSSC-Präsident Hennen.

Die Leserin bemängelt, dass ein Teil der Duschen nicht funktioniert. „Das ist richtig. Die Drucksensoren sind 39 Jahre alt. Wir kriegen keine Ersatzteile mehr“, so Fabri. Ein Austausch wäre zu teuer, schließlich weiß niemand, wie lange das Bad noch in Betrieb bleibt.

Wechsel in die Schwimmhalle: Das Licht fällt durch „blinde“ Fensterscheiben. „Das sind Doppelscheiben, teils ist Feuchtigkeit dazwischen eingedrungen“, so Fabri. Die Fenster auszutauschen wäre zu teuer – siehe oben.

Am Mittwoch Morgen versuchten sich die Schüler der Albert-Schweitzer-Schule in einem der beiden Becken über Wasser zu halten. „Wir sind froh, dass es das Bad noch gibt, damit unsere Kinder schwimmen lernen“, so Schulleiter Andreas Geselbracht. Den Standard beurteilt er als „ausreichend“. Hygienische Mängel beanstandet er nicht: „Unsere Kinder sind nach dem Schwimmen nicht krank, es sind auch keine Pilzinfektionen in auffälligem Maße aufgetreten. Das würden wir sofort melden“. Und die vertrocknete Pflanze, die im Blumenkasten dahin kümmert, stellt keine Gesundheitsgefahr dar.